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Nun denn, heute war also die große Abschlussveranstaltung der "Schwerter" im festlichen Theatersaal der Halle der Gelehrten in Bree. Bei meinem Eintreffen saß Tulpi schon in der ersten Reihe und hatte mir zum Glück einen Platz freigehalten. Denn sämtliche Bänke waren rappelvoll belegt. Aufgeregtes Raunen und Tuscheln hallte durch den riesigen Raum, verspätete Zuschauer sausten umher und auch der ein oder andere Darsteller wuselte nervös auf und ab. So blieb noch kurz Zeit, einige der mittlerweile bekannten und vertrauten Gesichter zu begrüßen.
Dann aber ging es los, Frollein Ivylinda und Herr Narridoc führten gekonnt durchs Programm. Eröffnet wurde die Vorstellung mit zwei schmissigen Julfestliedern, zu denen dann auch das Tanzbein geschwungen werden konnte. Nach dem ersten Jubel nahm das Publikum wieder platz und die Geschichte des nun folgenden Theaterstückes wurde kurz vom Reschissör...Regi...Dings erläutert. Grob gesagt sollte es darum gehen, der seit Jahren von G.L.O.B.U.S. in Winterheim gezeigten Aufführung einmal etwas Frisches entgegenzusetzen.
Kurz nach Beginn der mit Spannung erwarteten Vorstellung schritt allerdings Herr Narridoc schon ein und forderte von seinen Darstellern mehr Leidenschaft und Elan beim Spiel, um das Publikum am Einschlafen zu hindern. Sogleich gingen die begabten Schauspieler auf die Anweisungen ein und verliehen dem Stück, das noch einmal von vorn begann, mehr Pfeffer. Mit dramatischen Gesten, ausgefeiltem Mienenspiel, großer Varianz in den Stimmlagen und viel mehr Ausdruck insgesamt wurde das Publikum dann auch rasch gefesselt von der Handlung. Grade, als der Spannungsbogen auszuufern drohte, schritt Herr Narridoc erneut ein und unterbrach den Fluss. Die ersten Schauspieler waren bereits in ihrer Künstlerehre gekränkt und verließen - nicht ohne gewisse Dramatik - die Bühne. So musste dann improvisiert werden, was auch recht gut gelang. War vom Reschdings nun eine gewisse "Langsamkeit" eingefordert worden von den übrigen Darstellern, überzeugten diese dann auch spontan und talentiert durch großartiges Hinziehen jedes Satzes und jeder Geste. So wurde dem ((vor Lachen auf dem Boden trommelnden

)) Publikum die Brillianz und Flexibiliät der begabten Künstler in Gänze dargeboten. Zumindest eine halbe Minute lang, denn für Herrn Narridoc war auch das nicht seinen Vorstellungen entsprechend dargeboten.
Eine explosive Stimmung, die nicht zuletzt durch sich zankende Hauptdarstellerinnen mit angeheizt wurde, machte sich auf der Bühne breit und so wurde die Aufführung kurzfristig für erstens gescheitert und zweitens für beendet erklärt vom Regidings persönlich. Einem Nervenzusammenbruch nah, stellte er sich dennoch dem tobenden Publikum, welches diese Farce offenbar für eine heitere und bewusst so dargebotene Schau hielt. So wundert es nicht, dass der Saal Kopf stand und Applaus , Pfiffe und Jubelschreie nicht abebben wollten.
Seine Verzweiflung schnell wieder zügelnd ließ Herr Narridoc, ganz Profi, noch zwei weitere Liedchen zum Abschluss mit seinen Multitalenten erklingen und das vor Lachen bauchkrampfende Publikum konnte sich etwas lockertänzeln nach der Vorstellung.

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Insgesamt war den Besuchern also offenbar das Scheitern dieser Aufführung nicht bewusst geworden, Herr Narridoc und die Darsteller wurden für ihre Performanz ordentlich gefeiert und der Abend mit erleichterten und dem Lampenfieber entkommenen Schauspielern und glücklichen Gästen gebührend beendet. Sollte es einen erneuten Versuch dieser Truppe geben, das Stück noch einmal auf die Bühne zu bringen, dürfen wir uns überraschen lassen, ob es dann gelingen wird. Wir werden sehen...
Herzlichen Dank auf jeden Fall für diese interessante Vorstellung zum Abschluss der Rauhnachtabende.
Es war eine große Freude, dabei zu sein!
((ooc: lange nicht mehr so gebrüllt vor Lachen wie heute Abend, Tulpi erging es genauso

))