Tage vor der VerhandlungDer Diplomat wird ein zweites Mal zum Pier der Flotte geschickt. Dieses Mal sind die Neuigkeiten besser-
"Der Wein wurde im vollen Umfang geliefert" so der Kapitän.
Der Diplomat überreicht dem Kommandeur des Schiffes das versiegelte Schreiben und geht von Bord.
Flaggen werden gehisst, der Anker gelichtet. Zwei Schiffe stechen in See.
Berenthil wird vom Major Domus ein Brandy gereicht.
"Was meint ihr zwei Tage?"
"Bei gutem Wind" Cedrik nickt
"Würde passen, wenn sie eintreffen während die Verhandlung beginnt"
Cedrik nickt und Berenthil schwenkt den Brandy in seiner Hand
"Er wird das Haus nicht mehr lebend verlassen und dank des guten Wissens unseres Kapitäns, guter Strategie, der Hilfe der Götter, der Rest im Osten, wie er, schweigen für immer.
"Er hat nicht gerechnet das ausgerechnet sie ihm in den Rücken fällt"
In zwei Tagen wird er fallen Cedrik. Lange habe ich gewartet
Darf es noch etwas sein?
Nein danke
Der Fürst sieht auf das Meer hinaus, äußerst zufrieden...
Der letzte GangDol Amroth, Wochen vor Eintreffen des Briefes an seinen Sohn.
Tief unten im Gebäude wird das Diplomatenpaar von Cedrik in ein großes karges Zimmer geführt. Der Tür ist von Wachen umstellt.
Der Raum wird ohne Waffen betreten und verschlossen.
Im Raum befinden sich zwei weitere Soldaten, die den gefesselten Gefangenen bewachen.
Der Richter in der Mitte am Podest, zwei Advokaten neben ihm, ein Schreiber (Protokoll) an einem Schreibtisch, seitlich am Podest.
Anwesende:
Fürst Berenthil
Das Diplomatenpaar.
Ein Rechtsbeistand für den Beklagten.
Die beiden Advokaten in richterlicher Robe.
Der Angeklagte in Fesseln und seine zwei Wachen.
Der Richter erhebt sich und mit ihm alle Anwesenden, sieht in die Runde, nickt.
"Kraft meines Amtes eröffne ich die Verhandlung gegen den Beklagten Fürst Erondil Lanton."
Fürs Protokoll werden nochmal alle Namen der Anwesenden der Reihe nach verlesen, bevor der Richter mit der Anklageschrift beginnt:
"Werter Herr Lanton...
Euch werden folgende Anklagepunkte zur Last gelegt:
Unerlaubter Waffenschmuggel,
Kollaborieren mit dem Feind,
Folterungen, Auftragsmorde,
Hochverrat."
Der Angeklagte zeigt ein Grinsen, sitzt locker angelehnt auf seinem Stuhl.
Der Richter fährt fort:
"Ihr habt gebeten Eure Verteidung selbst zu übernehmen?"
Ein stummes Nicken des Beklagten.
"Ihr wisst, das es Euer Recht ist einen Pflichtverteidiger in Anspruch zu nehmen. Solltet Ihr Eure Meinung geändert haben, bitte ich um Eure Stellungnahme"
Der Beklagte steht auf und verkündet deutlich:
"Ich Fürst Erondil Lanton werde meine Verteidlgung in dieser lächerlichen Veranstaltung selbst übernehmen."
Der Richter nickt und deutet dem Verteidiger an den Raum zu verlassen.
Dann hat Lanton das Wort.
Der Richter setzt sich hin, deutet Lanton an zu sprechen.
"Werte Anwesende, ich lebe im Osten, wo der Krieg herrscht. Waffen sind überlebenswichtig. Gute Ausbildung meiner Gefolgsmänner.
Zum Schutz und Wohle meines Landes Gondor, dem ich immer treu ergeben."
Berenthils Blick bleibt auf dem Beklagten.
"Warum ich mich hier in Fesseln unter Anklage wieder finde ist mir mit Verlaub gesagt ein Rätsel"
"Ihr plädiert auch Nicht Schuldig?"
Der Richter zum Angeklagten.
"Nicht schuldig Euer Ehren in allen verlesenen Punkten!"
Der Richter nickt kurz und spricht weiter:
"Werter Herr Berenthil, als Verteter der Anklage erteile ich Euch das Wort"
"Danke Euer Ehren"
und richtet den Blick zum Beklagten.
"Wir haben unwiderlegbare Beweise, die jeden der Anklagepunkte belegen werden:
Auftragsmord bis hinein in die Stadt Bree"
Waffenschmuggel und Kollaborieren mit dem Feind nahe Osgiliath,
Folterungen, Auftragsmorde,
Hochverrat an Volk und Vaterland.
Ich plädiere auf schuldig in allen Punkten"
Neigt das Haupt vor der Gerichtsbarkeit und geht unter höhnisch lautem Lachen des Gefangenen auf dem Platz zurück.
"Ruhe im Gerichtssaal!"
Der Richter zum Angeklagten.
"Das ist ein Witz hier, keine Verhandlung!
Diese lächerlichen Laffen, mit ihren feinen Roben, ohne den Dreck des Krieges gefressen zu haben!"
"Ich bat um Ruhe, oder die Verhandlung wird ohne Verteidung Eures Lebens, welches hier auf Messers Schneide steht, stattfinden".
Schnaufend schweigt Lanton wieder.
"Ich bitte den Ankläger den ersten Zeugen aufzurufen."
Berenthil nickt und ein Mann in schwerer Rüstung betritt den Raum.
Der Richter weist dem Fremden an sich neben ihm in den Zeugenstand zu begeben.
"Legt Eure Hand auf das Gesetzbuch unseres Landes und schwört bei König
Volk und Vaterland unter Nennung Eures Namens, die Wahrheit zu sagen"
Der Zeuge legt seine Hand auf den Folianten und spricht:
"Mein Name ist Ser Damian Aronshire. Kommandeur des zweiten Regiments der Schwanenritter.
Ich schwöre beim Gesetz meiner Väter die Wahrheit und nichts als die Wahheit zu sagen"
Der Richter nickt
"Euer Zeuge werter Herr Berenthil"
"Wo seid ihr stationiert?"
"Zwischen Bâr húrin und Osgiliath"
"In welcher Beziehung steht ihr zum Angeklagten?"
"Er hat uns mit den nötigen Waffen versorgt."
"Daran ist nicht Verwerfliches"
"Nein Ser, aber daran, als die Preise in die Höhe schnellten, wir an der Front ums Überleben kämpften,versuchten einen anderen Lieferanten zu finden und eines Abends nicht nur vom Feind umzingelt waren..."
"War dieser Mann mit beteiligt?"
Weist kurz auf den Angeklagten
"Ja! Er war der Anführer."
"Dreckspack!!"
Lantons Worte, der dann von den Wachen unsanft in den Stuhl zurück gedrückt wird.
Berenthil fährt fort:
"Was hat er getant. Euch gedroht?"
"Das auch. Er hat, wenn wir nicht spuren und weiter an ihn zahlen würden.Folgendes..."
kurz wendet der Soldat seinen Blick zur einzigen Frau im Raum
"...ein Exempel statuieren. was er tat..."
"Welches?"
"Er drohte meine Familie zu töten, die in Süd Ithilien lebt. Ich solle ihm die "Treue" schwören.."
Kurz stockt der Mann...
"Was ich nicht getan habe, den mein Eid gilt Volk und Vaterland
Zwei meiner Männer wurden vor unseren Augen hingerichtet und mir gab er eine Bedenkzeit von drei Tagen. Da ich meine Einheit nicht verlassen konnte schickte ich einen Boten, meine Familie zu warnen...
Der Bote erreichte mich nach genau sechs Tagen, mit der Nachricht, die sich hier jeder denken kann."
Trotz der schweren Situation des Zeugen eine Frages des Richters.
"Ser wir bedauern zutiefst, was Eurer Familie widerfahren ist, aber ein Beweis, selbst mit der Drohung, was im Lager passierte der fehlt uns noch
Berenthil holt Pergamente und eine kleine Schachtel und legt diese auf den Richtertisch.
"Euer Ehren, das sind die Zeugenausssagen der Soldaten im Lager..."
"Alles geschmiert!! Deckshunde!Pack!"
Worauf dem Angeklagtem ein Knebel angelegt wird.
Berenthil wartet fährt dann ruhig fort:
"Dies hier steckte am Ringfinger der Frau des Zeugen."
Der Richter und die beiden anderen Advokaten begutachten Pergamente und den Inhalt der Schachtel.
"Keine weiteren Fragen Euer Ehren"
"Der Zeuge ist hiermit entlassen"
Der Soldat salutiert und verlässt den Raum.
"In Anbetracht des Verhaltens und der hier unwiderlegbaren Beweise, verzichten wir auf eine Stellungnahme der "Verteidigung".
Berenthil legt noch einige Pergamente auf den Tisch.
"Hier ist die Akte aus Breelanden"
Der Richter und seine Amtskollegen erheben sich.
"Die Verhandlung wird um eine Stunde vertagt. Wir müssen die Pergamente sichten und beurteilen. Den Anwesenden ist es nicht gestattet. die Räumlichkeiten zu verlassen."
Exakt, eine Stunde danach werden die Verhandlungen fortgeführt, einige Zeugen, Pergamente später, Stunden vergehen.
Lanton hat nicht die Spur eine Chance die vorgelegten Beweise zu widerlegen, als dann die Hauptzeugin der Anklage den Raum betritt...
Eine gedungene Gestalt in schwarzen einfachem Stoff gehüllt. Das Gesicht von einem Schleier verborgen.
Nach der Vereidigung bittet Berenthil die Frau ihre Aussage zu machen.
Es dauert
lange Zeit,
Erzählungen einer harten Leidensgeschichte, Verstrickungen, Handel im Verborgenen mit illegalen Waffen, Lieferungen an die Truppen den Feindes.
Dann steht die Frau mit dem Rücken zu den Anderen dem Richterpult gegenüber und kaum hörbar mit heiserer Stimme:
"Das hat er mir angetan..."
Den Richtern entgleiten für einige Sekunden die Gesichtszüge.
"Ich drücke mehr als mein Bedauern aus. Doch ich muss bei all den Qualen Beweise haben. Könnt ihr mir diese vorlegen?"
Der amtierende Richter leicht nach vorne gebeugt.
Die Gestalt legt ihren Schleier über, setzt sich in den Zeugenstand, während Berenthil Pergamente mit Zeugenaussagen und diverse Schuldscheine vorlegt.
"Keine weiteren Fragen mehr. Habt Dank für Euer Kommen"
Der Richter nickt auf Berenthils Worte und die Gestalt verlässt den Raum.
"Anhand der Beweislage verzichten wir auf weitere Aussagen der ... "Verteidiung".
Die Herren erheben sich und gehen zur Beratung in den Nebenraum.
Etwas später treten die Advokaten zurück an das Podium um das Urteil zu verlesen.
"Im Namen des Volkes wird folgender Urteilsspruch verkündet:
Werter Herr Erondil Lanton,
Nicht schuldig in folgenden Punkten:
Illegaler Waffenhandel...
Kollaborieren mit dem Feind...
Schudig im Sinne der Anklage:
Der Folterungen,
Auftragsmorde,
und des Hochverrats."
Lanton steht da. Weiss, was das zu bedeuten hat.
"Aufgrund der unwiderlegbaren Beweislage verurteilen wir den Angeklagten zum Tode durch das Schwert.
Das Urteil wird nach Beendigung der Verhandlung, gemäß den Statuten unseres Landes sofort vollstreckt.
Möchte der Anklagte noch etwas sagen?"
Der Richter bittet die Wachen dem Mann den Knebel zu entfernen.
Dieser schweigt.
"Abführen. Die Verhandlung ist beendet"
Die Richter erheben sich und verlassen den Raum.
Gefolgt von Wachen mit Gefangenen, der seinen letzten Gang antritt...
