Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Geschichten aus Tolkiens Welt vom Herrn der Ringe und anderen Werken.
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Eikoweis
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Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Samstag 28. Juni 2014, 12:26

An einem Abend im Efeubusch tauchte eine seltsame Hobbitdame auf, die mich veranlassete folgenden Brief an die werten Grenzer zu schreiben:

Hochverehrte Grenzer,

sicherlich hat es sich bereits herumgesprochen, dass am vergangenen Merstag eine etwas seltsam anmutende junge Hobbitdame im Gasthaus zum Efeubusch auftauchte. Diese Dame, wenn man sie denn so nennen kann, fiel wohl zum einen durch eine etwas raue Umgangsform und vor allem durch ihre Behauptung auf, zum Volk der Zwerge zu gehören. Es war wohl allen Anwesenden klar, dass dies nicht so ist. Sie blieb in diesem Punkt aber beharrlich und behauptete weiter, dass wir alle Zwerge seien, dies aber wohl verdrängen würden.
Im Weiteren kam es zu der Vermutung, dass diese Person, auf der Suche nach mir sein könnte, da sie einen Stoff-Fetzen bei sich hatte, auf dem einige Buchstaben eingestickt waren, während wohl andere fehlten. Mit etwas Fantasie lies sich daraus mein Familienname konstruieren.
Über all diese Vorgänge wurde ich von Feldwebel Zwilber per Schreiben in Kenntnis gesetzt und auch darüber, dass sich diese Person wohl auf die Suche nach mir begeben würde. Einige Zeit konnte ich einer Begegnung ausweichen und hielt mich zu meiner eigenen Sicherheit bis gestern Abend nicht daheim auf.
Als ich heute Morgen - in mein Smial zurückgekehrt - gerade eine wunderbar leckere Portion Rühreier und Marmeladenbrote verputzen wollte (meine Mutter ist einfach eine wunderbare Köchin), klopfte es vehement an meiner Tür und ich nahm allen Mut zusammen und öffnete. Und nun stand diese mysteriöse Dame tatsächlich vor mir. Ich muss Frau Zwilber recht geben - ein Hobbit, ohne Frage, mit ebenso rotem Haar, wie es auf meinem eigenen Haupte vorzufinden ist. Sie war sehr kurz angebunden und wie sie redete ließ jegliche gepflegte Auenland-Umgangsform vermissen. Der Versuch sie abzuwimmeln gelang leider nicht. Ich passte nicht recht auf, da ich meinen Psotkasten entleerte und dann sah ich sie kurze Zeit später an meinem Tisch sitzen und mein Frühstück verspeisen - mir knurrt jetzt noch der Magen.
Sie zeigte mir diesen Fetzen Stoff ebenfalls - die Vermutung bezüglich der Buchstaben lag tatsächlich sehr nahe, dass mein Name im Zusammenhang damit stehen könnte. Was ich aber noch merkwürdiger fand, war die erkennbare Art der Stickerei. Meine Mutter hat früher viel gestickt und hatte eine besondere Art das "L" zu gestalten - ebenso war es auch auf dem Fetzen erkennbar. Sie behauptete, sie hätte diesen Fetzen solange sie denken könne und Ihr Vater (wie sie behauptete - ein Zwerg) hätte sie Richtung Westen geschickt und nach vielen Wochen beschwerlicher Reise, wäre sie schließlich im Auenland gelandet. Warum er das tat und woher sie denn nun eigentlich käme, ließ sich nicht aus ihr heraus bekommen. Sie veriet mir weiterhin nur, dass sie Barazbund hieße, da dies aber wohl zu schwer auszusprechen sei für mich, Rotinia genannt werden dürfe.
Während sie mir das alles erzählte, fiel mein Blick auf eine Botschaft, die, man wird es mir wohl nicht glauben, an Rotinia adressiert war (allerdings mit meiner Anschrift!) Als ich ich sie danach fragte, sollte ich ihr die Botschaft vorlesen, da sie wohl gerade etwas im Auge hätte, und da stand:

"hallo zwergin
hoffentlich erreicht dich der brief hier. der fadenheini buchsbaum hat mir die adresse vom lautenreißser genannt. kreidestraße 4 in lindental, südviertel.
hoffe das hilft und bring mir pfeifenkraut mit
primera"

Eine bodenlose Frechheit wie ich finde. Trotzdem verkaufte ich Ihr etwas Pfeifenkraut - schließlich muss man auch an das Geschäft denken.

Jedenfalls – Nachdem mein Frühstück in einem fremden Magen gelandet war, verabschiedete sich die Person wieder - sie würde in der Nähe bleiben (sie sagte nicht wo) und mir ein paar Tage Zeit zum Nachdenken geben. Und ehrlich gesagt, tue ich seitdem nichts anderes mehr. Ich mag Rätsel gern, doch dies scheint mir alles übermäßig mysteriös.
Heute Mittag war ich dann bei meiner Mutter zum Essen - hatte ich schon erwähnt, dass sie eine wunderbare Köchin ist? Ich zeigte Ihr den Stoff-Fetzen und was dann geschah, ist vielleicht das seltsamste, was ich bisher erlebt habe. Sie nahm mir die gerade auf den Tisch gestellte Mahlzeit weg und bat mich zu gehen, weil sie plötzlich ganz, ganz dolle Kopf-, Magen- und Rückenschmerzen hätte. Und sie sah wirklich ganz bleich aus. Ehe ich mich versehen konnte, stand ich vor Ihrer Tür und wusste nicht wie mir - und meinem Magen geschah.

Ich habe mich sogleich nach Hause begeben und dieses Schreiben verfasst. Mir ist es wichtig, dass die Grenzer - schließlich handelt es sich ja augenscheinlich um eine Ausländerin –  über diese Vorgänge Bescheid wissen.

Sehr nachdenkliche Grüße von einem Hobbit, dem der Magen mittlerweile auf dem Smialboden schleift.

Eikoweis Lautenreißer

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Re: Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Samstag 28. Juni 2014, 12:27

Als Antwort schrieb mir Frau Zwilber

Herr Lautenreißer, ich möchte Euch zunächst meines vollen Mitgefühls versichern. Ohne Frühstück vor die
Türe geschickt zu werden, ist wahrlich eine schlimme Sache!

Ein sehr mysteriöser Vorfall, in der Tat. Ereignisse dieser Art scheinen sich in letzter Zeit zu häufen, das gefällt mir ganz
und gar nicht. Vermutlich müssen wir bald noch mehr neue Rekruten einstellen.

Abger gut, gehen wir die Sache mal von Anfang an zusammen durch:

1. Dass Rotinia den Grund ihres Auftauchens mit dem Fetzen in der Hand selbst nicht kennt, oder auch einfach nur
nicht nennen will, ist höchst eigenartig. Ich hatte eigentlich erwartet, dass sie mit irgendwelchen Forderungen an Euch
herantritt. Vielleicht will sie Euch aber auch absichtlich in Unsicherheit schmoren lassen und in Furcht versetzen,
um dann nach der eingeräumten Bedenkzeit irgendwelche Dinge zu fordern?

2. Ich gehe davon aus, dass Eure Mutter etwas über die Angelegenheit weiß! Ganz offensichtlich will sie aber nicht
mit Euch darüber sprechen. Irgend etwas Unerfreuliches aus der Vergangenheit? Darüber kann man bislang nur
spekulieren. Aber da sie blass wurde und gar ihren Sohn unter Vorwänden hungrig vor die Tür schickte, muß es sich
wohl um etwas - zumindest für sie - Schreckliches handeln!

3. Dass Fräulein Primera der selbsternannten Zwergin Eure Adresse weitergibt, wundert mich nicht sonderlich.
Immerhin schien sie an dem besagten Abend im Efeubusch Sympathie für diese Person zu hegen.
Warum jedoch schickt sie einen Brief, in dem sie Rotinia Eure Adresse mitteilt, an EURE Adresse?
Das ergibt keinen Sinn. Sie wußte offenbar, dass Rotinia Euer Smial in kurzer Zeit finden würde, aber dennoch höchst merkwürdig!
Weiterhin hege ich die Vermutung, dass Rotinia selbst gar nicht lesen kann - Weil sie Euch unter einem fadenscheinigen Vorwand bat,
ihr die Nachricht vorzulesen!

Sollte euch diese Dame weiterhin nachstellen, rate ich Euch, bei den Bütteln oder Grenzern Anzeige zu erstatten.
In solch einem Fall kann nach Paragraph VI, Absatz III des Hausrechtes ein "Haus-und Hof-Verbot"
ausgesprochen werden. Dies würde Euch aber leider nicht vor Nachstellungen außerhalb Eures Grund und Bodens
schützen! Solltet Ihr den Eindruck haben, dass Euch Gefahr droht, werden wir die Fremde des Auenlandes verweisen.

Bitte haltet uns in dieser Sache auf dem Laufenden!

Monabella Zwilber,
Feldwebel der Grünfelder Grenzerkompanie

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Re: Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Samstag 28. Juni 2014, 12:28

So ging es weiter

Eikoweis grübelt über die vergangenen Tage nach, während er sich in seinem Sessel zurücklehnt und die erste Pfeife des Tages entzündet. Wäre das Wetter angenehmer, hätte er es vorgezogen, dies unter freiem Himmel mit Blick auf das schöne Lindental zu machen. Aber so geht es auch. Dabei lässt er seine Gedanken schweifen.

„Erst taucht da dieser seltsame Mann mit Bär auf und ich bin immer noch nicht sicher, ob ich das Ganze nicht nur geträumt habe. Dabei war ich so sicher … Aber ich sag dazu besser nichts mehr, sonst hat Filbu noch Recht und mein Ruf ist dahin.
Dann taucht da diese seltsame Person auf, die behauptet ein Zwerg zu sein und sich an meinem Essen gütlich tut. Und wie kommt die zu mir ? Und warum hat sie einen Stoff-Fetzen, auf dem augenscheinlich eine Stickerei meiner Mutter ist?
Und überhaupt - was ist nur mit Mutter los. Erst setzt sie mich ohne Essen vor die Tür, dann geht sie mir aus dem Weg und schließlich stellt sie mir meine Mahlzeiten nur noch vor mein Smial. Ich hab versucht sie abzupassen, aber das will mir einfach nicht gelingen. Schließlich muss ich ja auch mal meiner Arbeit nachgehen.
Herr Filbu hat gesagt, er hätte sie in Michelbinge getroffen und sie wirke seltsam. Und irgendetwas schien er zu wissen, wollte aber nichts sagen.
Ach herrje, wie soll ich das alles nur einsortieren“


Während Eikoweis so seinen Gedanken nachhängt, vernimmt er ein zartes Klopfen an der Smial-Tür. Nach all den Vorkommnissen der letzten Tag, überlegt er kurz, ob er es nicht lieber überhört haben möchte, legt dann aber seine Pfeife beiseite, erhebt sich und geht langsam zur Tür, die er zaghaft öffnet. Davor steht seine Mutter, Risalla, mit einem großen Korb herrlich duftender Speisen.

Risalla: "Hallo, Junge, hungrig siehst Du aus, und Deine Haare sind ganz zerzaust. Bist Du gerade erst aufgestanden? Und überhaupt - der Garten müsste auch mal wieder gepflegt werden - und die hier drinnen könnte auch mal wieder Staub geputzt werden ……"

Während sie Ihrem Wortschwall weiter über den verdutzten Eikoweis hereinbrechen lässt, schiebt sie ihn beiseite, stellt Ihren Korb auf den Tisch und beginnt die Leckereien, an denen nicht nur Bango seine wahre Freude gehabt hätte, aufzutischen.

Eikoweis: „Äh Mutter … Du, ich hab …“

Risalla: „Ach, hör auf viel zu Reden. Setz Dich lieber und iss - sonst passen Dir Deine Hosen irgendwann nicht mehr. Und was meinst Du, was die Leute sagen, wenn Du immer weiter abnimmst.“

Eikoweis: “Mutter, ich wollte… „

Risalla „Du sollst nicht so viel Reden, oder hast Du heute eines Deiner unnützen Bücher zum Frühstück gehabt“

Eikoweis „Mutter …“

Risalla „Genug … setzt Dich und iss“

Eikoweis ergibt sich, setzt sich und versucht, während er sich erst zögerlich, dann immer gieriger über die Köstlichkeiten hermacht, all die Dinge der vergangenen Tage zu vergessen. Risalla beobachtet ihn dabei, wirkt aber nicht glücklich und schließlich beginnt sie leise zu sprechen.

Risalla: „Junge iss bitte weiter, aber ich muss Dir etwas erzählen und das fällt mir nicht leicht. Das kann ich Dir sagen.“

Eikoweis: „Mutter, was …?“

Risalla: „Ich hab gesagt Du sollst essen und nicht soviel lamentieren. ……… Also, es ist so: „Du hast eine Schwester“

Eikoweis verschluckt sich und bekommt einen Hustenanfall

Risalla reicht ihm stumm ein Glas Wasser und setzt ihre Erzählung unsicher aber zielstrebig fort:
„Dein Vater und ich bekamen 3 Jahre vor Dir eine Tochter. Sie hieß Rotila, aber wir nannten sie immer Rotlocke, weil sie genauso rote Haare hatte, wie Du - vielleicht sogar noch etwas röter. Sie war ein ungemein anstrengendes Kind, dass sich an keine Regeln halten wollte und trotz ihres Alters für soviel Ärger sorgte, wie ein Haufen bissiger Flöhe Du wirst Dir denken können, dass wir versuchten, diesem Treiben mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ein Ende zu setzen. Du kennst mich ja. Doch es half alles nichts und eines Tages war sie weg - sie hatte sich wohl ein kleines Bündel geschnürt und war einfach verschwunden. Da war sie gerade einmal 6 Jahre. Wir suchten die Umgebung ab, aber man fand sie nicht mehr. Sicherlich war ich traurig - das kannst Du mir glauben. Aber da warst Du und und ich musste mich um so vieles kümmern. Und irgendwann kam ich darüber hinweg .… irgendwie. Dein Vater aber kam damit nicht zurecht. Er litt so sehr und einige Monate später - und glaubt mir, ich versuchte ihn mit allen Mitteln davon abzuhalten - machte er sich auf die Suche. Ich sah ihn nie wieder. Und seitdem … nunja, den Rest unserer Geschichte kennst Du ja."

Eikoweis, der schon lange aufgehört hatt zu essen, und dessen Augen so groß sind, als hätte er gerade einen Drachen gesehen, die es ja nicht gibt, wie Filbu ihm glaubhaft versichert hat, sucht sichtlich nach Worten, aber ihm wollen einfach keine einfallen.

Risalla beginnt plötzlich zu weinen, und alle Dämme scheinen zu brechen. Die Dame, die sonst immer die Kontrolle über sich behält (außer sie hat ein Glas zuviel Erdbeerwein getrunken), scheint völlig aufgelöst.

Eikoweis steht auf, nimmt die alte Dame in den Arm und sagt erst nach vielen Momenten des Schweigens:
„Mutter, es ist doch alles gut“

Risalla: „Ach Junge, red doch nicht immer so viel!“

Eikoweis: „Doch und jetzt hörst Du mir mal zu - all die Jahre gab es immer Dinge die ich nicht verstanden habe und jetzt wird mir so vieles klar. Und ich finde es wird Zeit die verdorbenen Speisen aus der Kammer zu werfen. Sonst greift die Fäulnis noch auf all die anderen Leckereien über …“

Risalla versteht das Bild und ein zartes Lächeln huscht über ihr Gesicht: „Du bist nicht böse?"

Eikoweis: „Ach Mutter, warum sollte ich denn böse sein. Ich frag mich nur, sag mal diese Hobbit-Zwergin … meinst Du das könnte meine Schwest ……“

Risalla wirkt plötzlich wieder selbstsicherer : „Nein, nein, Junge, das glaub ich nicht, auch wenn Frau Zwilber das für möglich hält. Die hat diesen Stoff-Fetzen sicherlich nur irgendwo gefunden und will sicherlich irgendwie Vorteile aus der Situation schlagen …“

Eikoweis: „Aber Mutter, es kann doch …“

Risalla: „Junge, Du sollst nicht soviel reden. Iss lieber weiter. Schau mal hier die Blaubeertörtchen … ich hab sie extra vorsichtig gebacken. Sie sind richtig fluffig“

Während Eikoweis seine Blicke zwischen Blaubeertörtchen und Mutter hin und her wandern lässt, zieht sich seine Stirn kraus und er verliert sich in Gedanken …

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Re: Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Samstag 28. Juni 2014, 12:29

Eikoweis kommt aus dem Grübeln gar nicht mehr heraus - ständig kreisen seine Gedanken um das letzte Gespräch mit Mutter. Eine Schwester - wie anders wäre sein Leben wohl verlaufen, hätte sich diese nicht einfach auf- und davon gemacht. Wahrscheinlich wäre er dann auch Vater noch da und sie würden alle gemeinsam in Lützelbinge leben und die schwierige Kindheit in Balgfurt, wäre nie Wirklichkeit geworden. Aber hätte er dann auch seinen guten Freund Elmomo, oder Herrn Filbu und all die anderen lieben Hobbits kennen gelernt - würde er dann überhaupt heute im Südviertel leben - wäre er dann überhaupt Pfeifenkrautbauer geworden, oder eher wie sein Vater ein Holzfäller?

Während er so seine Gedanken kreisen lässt, klopft es an der Tür. „Ach das wird Mutter sein und mir mein Abendbrot bringen“ Ohne großes Aufsehen stapft er zur Tür, öffnet sie und bereut es im gleichen Moment. Davor steht die „Dame“, die sich als Rotinia vorgestellt hat und sich - und das weiß zu seinem Leidwesen mittlerweile das ganze Viertel - für einen Zwerg hält.

„Hallo Lautenreißer - nun seid Ihr schlauer als noch vor ein paar Tagen?“ Während sie das sagt, schiebt sie Eikoweis zur Seite, betritt zielstrebig dessen Smial und macht es sich am Kamin gemütlich“
Eikoweis: „Sagt mal, könnt Ihr eigentlich auch warten, bis man Euch hereinbittet?“
Rotinia: „Ja kann ich, will ich aber nicht - ihr seid doch alle so gastfreundlich hier - also was soll das lange Vorgeplänkel“
Nach einem kurzen Hin-und Her, kommt Rotinia auf ihre Ausgangsfrage zurück: „Also was ist Lautenreißer, etwas heraus gefunden?
Eikoweis: „Nun, so wie es scheint, ist die Stickerei, die Ihr mir gegeben habt, tatsächlich höchst wahrscheinlich ein Werk aus unserer Familie. Wo habt Ihr es her, wenn ich fragen dürfte?“
Rotinia: „Wenn ihr fragt, ob Ihr fragen dürft, habt Ihr ja bereits gefragt. Aber sei es drum … Vater gab es mir und ich sollte jemanden suchen, der etwas damit anfangen könne. Und das scheint Ihr wohl zu sein, nicht wahr?“
Eikoweis: „Höchstwahrscheinlich, doch keinesfalls „bestimmt““
Rotinia: „Das soll mir genügen - die Suche dauert mir schon lang genug. Vater sagte, ich soll jemanden finden, der darüber etwas wisse und ihm dieses Schriftstück überreichen“
Rotinia kram eine Pergamentrolle aus ihrem Rucksack und übergibt es Eikoweis mit zusammen gekniffenen Augen. Dieser nimmt die Rolle etwas zögernd entgegen, entrollt es und beginnt die krakelige Schrift zu entziffern.

„Sehr geehrter Herr Halbling, denn das Ihr ein solcher seid, steht außer Frage, wenn Barazbund auch nur halbwegs der richtigen Spur gefolgt sein sollte.
Mein Name ist Aroin und ich lebe mit meinen Söhnen und einigen Vettern im Nebelgebirge - zurückgezogen und bescheiden. Doch das soll für euch keine Rolle spielen.
Vor vielen Jahreskreisen stand eine Gruppe von Menschen aus dem Tal vor unserem Heim und führte ein kleines rothaariges Mädchen mit sich. Sie hätten die Kleine im Wald entdeckt und waren der Ansicht, es müsse sich um ein Zwergenkind handeln. Sie redeten alle durcheinander und waren, ehe wir uns versahen, wieder verschwunden. Doch ließen sie das Kind da.
Wir zweifelten an der Aussage, doch nahmen wir uns des Mädchens an. Was hätten wir auch tun sollen? Ich gebe zu, dass wir zuerst beinahe verzweifelten, da sich das Kind sehr widerspenstig und beinahe unbändig anstellte. Doch mit Strenge und Arbeit wurde sie schließlich ein wertvoller Teil der Familie. Ich gebe aber zu, dass sie mit Ihrer Art so manchem Vetter einiges Barthaar gekostet hat. Doch ist sie tief in meinem Herzen.
Als wir wenige Jahre später auf der Suche nach Bergkräutern von einer herumstreifenden Gruppe Orks angegriffen wurden - es ist ihnen allerdings schlecht bekommen, will ich meinen - bekam die Kleine, nachdem sie einem der abscheulichen Wesen ins Bein gebissen hatte, einen Schlag auf den Kopf. Zuerst dachten wir, es wäre nicht so schlimm, doch stellten wir später fest, dass sie wohl vieles aus ihrer Vergangenheit vergessen zu haben schien.
Sie tat sich immer schon schwer, den Anstand zu wahren, hat eine etwas raue Natur und nunja, sie glaubt sie sei ein Zwerg. Jeder Versuch, sie eines besseren zu belehren schlug fehl. Da ist sie so stur.
Deshalb habe ich sie in den Westen gesandt, in der Hoffnung sie würde Ihres Gleichen finden und erkennen, dass sie anderer Natur ist. Sie mag ein Zwerg im Herzen sein - wie ein solcher weiß sie sich zu behaupten, will ich meinen. Und für uns ist sie im Laufe der Jahre wie eine eigene Tochter und Schwester geworden. Aber sie muss begreifen, wo Ihre Quelle ist, soll ihr Leben zu einem Strom werden.
Vielleicht könnt Ihr mit der, ja leider unvollständigen, Stickerei, die vermutlich ihren Ursprungsnamen verbergen wird, etwas anfangen und könnt Ihr helfen, zu erkennen, wer sie wirklich ist.
Möge Aule Euch wohl gesonnen sein!
Aroin IV, von Aroins Blut“


Eikoweis dreht sich der Kopf - Nebelgebirge, Zwerge, ORKS! . Er ist sich sicher den Namen eines solchen Gebirgszuges in seinen gesammelten Schriften, denn das ist seine große Leidenschaft (was er nicht gerne zugibt) bereits einmal gelesen zu haben. Und doch is ihm das alles fremd und trägt dazu bei, dass er sich matt fühlt und sich ein Kopfschmerz bemerkbar macht.

Rotinia: „Nun, was steht da?“
Eikoweis: „Ähm … es ist wohl eine Bestellung von Pfeifenkraut. Ähm, wollt ihr etwas essen“
Rotinia, die ungläubig schaut: „Ich hab schon gedacht, Ihr fragt nie“
Eikoweis tischt der Hobbit-Zwergin auf, die sich sogleich über all die köstlichen Speisen hermacht. Es scheint sie auch nicht zu stören, dass sich Eikoweis leise vor Tür begibt, eine Pfeife entzündet und auf seiner Bank sitzend, den Blick über Lindental streifen lässt.
„Was soll nur werden, ach herrje, was soll nur werden?“

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Re: Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Samstag 28. Juni 2014, 12:30

Es war ein Sonntag Nachmittag - ich saß gerade mit Mutter beim Fünfuhrtee als es energisch an meine Smial-Tür klopfte. Wir sahen uns an und ahnten wohl beide in diesem Moment, dass uns da nichts Gutes in die Höhle stand. Mutter seufzte nur als ich zögernd die Tür öffnete und wie befürchtet eine junge Hobbit-Dame, die sich aber für etwas anderes hält, Einlass begehrte.
"Lautenreißer, ist ja mal eine seltene Gelegenheit Euch hier anzutreffen. Um so mehr freut es mich, dass der Tisch bereits gedeckt ist"
Nun gut - ich kannte das Prozedere ja bereits und wusste, dass die Törtchen, auf die ich mich schon gefreut hatte, nun in einem fremden Magen landen würden. Und so geschah es auch.

Während Rotinia, oder Barazbund, oder wie auch immer, gierig eine Köstlichkeit nach der Nächsten verspeiste, ging ich meinen Gedanken nach. Plötzlich platzte es aus Mutter, die von Rotinia bis dahin gar nicht beachtet wurde, heraus: "Du ungezogenes Gör, Du glaubst wohl man hätte hier nur auf Dich gewartet, was? Und Du könntest Dich benehmen wie Du wolltest? Du magst meine Tochter sein oder auch nicht. Aber wenn Du es bist, wird es Zeit, dass Du Dich zu benehmen lernst!"
Jetzt waren es die Dame und ich, die sich verdattert ansahen.
"Gute Frau - was meint Ihr mir Tochter?" war das Einzige, was der Rotschopf heraus brachte und das auch nur stockend.
War es nicht Mutter gewesen, die diese Möglichkeit gar nicht wahrhaben wollte? Und jetzt das!

Mit hochrotem Kopf – die Farbe glich der unserer Haarpracht – gab sie die ganze Geschichte zum Besten, die sie mir bereits erzählt hatte. Als sie endete, war der Rotschopf mittlerweile kreidebleich geworden - innerlich war es für mich ein Freudenfest, sie so zu sehen, wenn ich ehrlich sein soll.
Gerade als Rotinia ihre Fassung wieder zu gewinnen und zum verbalen Schlagaustausch auszuholen schien, klopfte es erneut.
„Himmel, was denn jetzt noch“ Mit diesen Worten trat ich an die Tür und rechnete schon damit, einen Bären vor der selben stehen zu sehen. Doch stattdessen lächelte mich ein waschechter Zwerg – und da bestand dieses Mal kein Zweifel – freundlich an, erblickte die beiden Damen und sagte mit tiefer Stimme „Ah - Familienzusammenführung, wie mir scheint. Ein freudiges Ereignis, wahrlich, und ein Grund anzustoßen. Doch verzeiht, ich stellte mich noch nicht vor – Aikbrand, Aroins Sohn, zu Euren Diensten und denen Eurer Mutter.“
Rotinia sprang vom Tisch auf und es schien, sie wolle dem Zwerg um den mächtigen Hals fallen. Doch besann sie sich eines anderen und kniete stattdessen vor ihm nieder, was er Ihr gleich tat.
„Bruder, was machst Du hier? Ich dachte Du wärest schon lange wieder in der Heimat, nachdem Du den Buchsbaum beauftragt hattest, eine Bleibe für mich zu finden? – was er im Übrigen immer noch nicht getan hat! Ich sollte doch die Gegend auskundschaften“

Das Gespräch, welches nun folgte im Einzelnen wiederzugeben, würde wohl den Rahmen des Erträglichen sprengen und ich erlaube mir, nur dessen Inhalt wieder zu geben.
Rotinia (das sie die Stickerei Ihres Namens falsch deuteten wurde erst kürzlich klar) , wurde als kleines Kind von einer Gruppe Menschen nahe des Nebelgebirges gefunden (wie sie dahin kam, blieb ein Rätsel für alle und wo das überhaupt ist, ein Rätsel für mich) und wegen Ihrer Kleinwüchsigkeit als Zwerg betrachtet. Da sie mit dem Wirbelwind nicht zurecht kamen, brachten sie sie zu den vermeintlich Ihren, die in einer kleinen Familienenklave im nördlichen Nebelgebirge lebten. Aikbrands Vater nahm sie auf und sie wurde von Ihm und seinen Vettern wie ein eigenes Kind groß gezogen. Bei einem Unglück erlitt die Kleine allerdings eine Kopfverletzung und schien seitdem selbst Ihre bruchstückhaften Erinnerungen an die Kindheit vergessen zu haben. Sie wuchs wie ein Zwerg auf, benahm sich wie einer und der Vater schafftee es nicht, Ihr die Wahrheit zu vermitteln. Da sie von Hobbits im Westen gehört hatten - Verwandte berichteten etwas von einem Beutlin – schickten sie sie auf Fahrt in der Hoffnung, dass mit der Begegnung auch die Erinnerung wiederkäme. Dass dem nicht so war, mussten viele von uns erleben. Und auch Aikbrand begriff wohl, dass nur der harte Weg der Offenlegung, etwas bewegen könnte.
Und das tat es wohl auch - die Frechheit in Person schien nun endgültig ihre Worte verloren zu haben und wirkte wie versteinert. Schließlich endete der Zwerg mit den Worten:

„Es ist jetzt an der Zeit, dass Du begreifst, wer Du wirklich bist und so wie ich das sehe, hast Du Deine wahre Familie wohl gefunden. Du warst, bist und wirst immer meine Schwester im Herzen bleiben. Doch hier ist Dein Ursprung und hier musst Du leben, bis Du erkennst, wo die Quelle Deines Lebens entspringt und welchen Lauf Dein Lebensstrom fließen wird. Vater will, dass Du für ein Jahr in diesem Land bleibst und lernst und begreifst. Dann magst Du tun, wie Dir beliebt. So ist es sein Wunsch und Du weißt – damit Dein Befehl. Ich selber werde immer mal wieder vorbeisehen und eine zeitlang bei meinen Vettern in den Erde Luin bleiben. Es gibt viel zu regeln und zu besprechen. Also lerne Dein Herz kennen, kleine Schwester!“

Rotinia schossen die Tränen ins Gesicht und plötzlich nahm sie Ihre Füße in die Hand, riss die Tür auf und verschwand in der Abenddämmerung. Ehrlich gesagt hatte ich in dem Moment Mitleid mit Ihr und das sah man mir wohl an.
Aikbrand legte eine Hand auf meine Schulter und sagte: „Macht Euch keine Gedanken um die Kleine - sie wird sich schneller fangen als Ihr Euch vorstellen könnt. Aber da ich sehe, dass Ihr Euch um sie sorgt, bitte ich Euch, sich Ihrer anzunehmen.“ Ohne meine Antwort abzuwarten schloss er mit einem lächelnden „Danke!“ und besiegelte damit mein Schicksal. Herrje - was soll nur werden?
Mutter hatte die ganze Zeit geschwiegen und hielt den Blick gesenkt. Jetzt sah sie auf und sagte mit leiser Stimme: „Sie kann mein Smial in Lindholz haben. Ich selbst habe mir bereits eine neue Bleibe in Barleywick gesucht.“ Dann stand sie auf, machte einen Knicks vor dem Zwerg und verschwand wortlos. Der Zwerg seufzte und es schien ihm eine Last von den Schultern gefallen zu sein. Auf wessen Schultern sie stattdessen nun ruhte, dürfte dem Leser klar geworden sein. Wo bin ich da nur rein geraten?

Der Zwerg blieb noch einige Zeit und wir leerten so manchen Bierkrug miteinander - ich aus Verzweiflung - er aus Freude. Doch worüber wir sprachen, wie ich ins Bett gekommen bin und ob ich nicht vielleicht nur schlecht geträumt hatte, blieben Fragen, die mir auch der nächste Morgen nicht beantworten konnte.

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Re: Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Samstag 28. Juni 2014, 12:31

Nachtrag: Leider musste ich am nächsten Tag feststellen, dass es leider kein Traum gewesen war. Sie stand tatsächlich wieder da und schien ihre Fassung mehr als wiedergewonnen zu haben und mein kurzes Mitleid war damit schnell verflogen. Sie begrüßte mich mit "Bruderherz!" Allerdings lag da etwas in Ihrer Stimme, was danach klang, als hätte sie mir damit einen Drachen an den Hals gewünscht. Resultat ist jedenfalls - sie wohnt jetzt im alten Smial von Mutter - direkt am Ortseingang von Lindholz und sie lies sich ein Schild mit ihrem Zwergen-Namen anfertigen "Barazbund" Wenn Ihr also mal auf dem Weg zum "Fuchs" seid …

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Re: Rotinia, die Hobbitdame, die ein Zwerg sein wollte

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Freitag 5. September 2014, 02:38

Rotinia sitzt auf einem Stuhl und wirft einen Kieselstein gegen die Wand. Dann nimmt sie einen zweiten von dem kleinen Haufen, den sie sich auf den Tisch zurecht gelegt hat und wirft ihn hinterher. Nur knapp verfehlt sie den ersten und flucht leise vor sich hin. Dieses Spiel treibt sie noch eine Weile, doch ihre Gedanken kreisen um ganz andere Dinge, während sie hin und wieder einen kräftigen Schluck aus dem Bierkrug vor sich nimmt.
War es wirklich das was Vater wollte, als er sie in diese abgelegene Gegend mit dem seltsamen Völkchen schickte? Sie solle ihre Quelle finden ... was heißt das und vor allem wozu soll das gut sein? Ja, gefunden hatte sie eine Menge mehr als sie erhofft hatte ... mögen andere sich darüber freuen, wenn sie nach langer Trennung plötzlich ihre leibhaftige Mutter und einen Bruder als Zugabe fanden. Doch für Rotinia war es wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Sie sollte selber von diesen sogenannten Hobbits abstammen? Für sie blieb es dabei ... Hobbits waren ein verweichlichter, bartloser und seine Herkunft verleugnender Zwergenstamm, der morgens vergisst, seine Schuhe anzuziehen. Welchen Gewinn brachte es, hier in dieser Gegend zu sein, statt Vater Aroin in der Heimat zu helfen. Dort hatte sie sich wirklich zuhause gefühlt - zwischen den schneebedeckten Berkuppen, den felsigen Abgründen und klaren Gebirgsbächen. Hier aber fühlte sie sich fremd und ... allein. Ja allein war sie ... selbst Aikbrand, ihr im Herzen wahrer Bruder, hatte sie hier zurückgelassen, um weiter zu den Zwergenhallen in den Ered Luin zu reisen. Zu welchem Zweck wusste sie nicht, aber sie wusste, dass sie lieber selber durch die Hallen ihrer Vettern geschritten wäre als hier in dieser niedrigen und diesen Namen nicht verdienenden Behausung zu sitzen.
Wenigstens war es ihr gelungen dieses "Smial", wie es hier wohl genannt wird, einigermaßen so einzurichten, dass sie sich etwas wohler fühlte. Die alten Möbel und anderen Einrichtungsgegenstände, die ihre "Mutter" (sie würde sich wohl nie daran gewöhnen) zurück gelassen hatte, hatte sie im Hof aufgetürmt und in einer sternenklaren Nacht dem Feuer übergeben. Das hatte ihr gut getan.
In den letzten Wochen hatte sie ihr "Heim" nur selten verlassen, um ein paar wichtige Besorgungen zu machen, die zum Leben notwendig waren. Doch ansonsten verbrachte sie die Zeit lieber hier in aller Stille bei ein paar Krügen Bier, dem Steinwurfspiel oder am besten bei beidem zugleich - so wie jetzt.
So konnte es aber doch nicht stetig weitergehen. Ein ganzes Jahr sollte sie hier leben? So lange würde sie es auf diese Art nicht aushalten. Doch dann schob sie den Gedanken beiseite. Heute würde es noch gehen und morgen auch und dann sieht man weiter.
Sie leert den Krug, rülpst laut und im Takt vor sich hin und schenk sich noch einmal nach. Wieder fliegt ein Stein durch den Raum und diesmal trifft sie den zuvor geworfenen - "geht doch" denkt sie und grinst.

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