Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Hierbei handelt es sich um ein Forum, in dem gemeinsam Rollenspiel betrieben wird.
Benutzeravatar
Celandril
Beiträge: 316
Registriert: Samstag 23. April 2016, 13:15

Re: Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Ungelesener Beitragvon Celandril » Samstag 29. Juni 2019, 10:29

Ich konnte mir einen Überblick verschaffen im Laufe der Nacht, auch wenn es nicht zwingend gute Ergebnisse sind, mit denen ich nun arbeiten muss. Die Gruppe ist, zumindest für den Moment, mit der edlen Blume kampfstärker geworden. Was ihren Bruder angeht, so bin ich recht sicher, dass er ebenfalls nicht schwach ist was solcherlei angeht, doch ein gewisser Zweifel bleibt. Sie sind sich so ähnlich, und scheinen sich doch vom Wesen her zu unterscheiden.

Zumindest teilte Ardor  meinen Unmut zu späterer Stunde offenbar… doch was nutzt es? Wenn dieser Gelehrte sich für sich selbst dumm verhalten will, soll er das tun, Wölfe und ähnliches werden ihm zeigen, was sie von Frieden halten… es hat keineswegs nur Tote gegeben durch Drachen und andere mächtige Feinde.

Aber das sind Kleinigkeiten, Unsinn, den zu klären Rhawfaloth eigentlich hätte ausreichen sollen. Immerhin verfügt er bekanntermaßen über mehr Geduld als ich. Feamarthon ist ein Problem, das damit gelöst werden wird, denke ich, denn der Junge kann ganz offensichtlich überhaupt nichts, das uns hier in der Wildnis schützen könnte. Womit ich nicht sagen möchte, er sei hilfloser als eine Dame, aber hilfloser als die edle Blume ganz gewiss, denn diese beherrscht ihre Dolche meisterlich. Wenn diese beiden einen anderen Weg wählen, sollte er zumindest die Grundlagen – die nötigsten – gelernt haben.

Auf der anderen Seite ist das friedliche Vermeiden von jedweden Widerworten ein wichtigerer Punkt als die Unfähigkeit, ein Schwert zu führen. Die Weigerung Elonwes zu irgendeiner Form der Einsicht gipfelte zuletzt in Worten, die ich aus gutem Grunde seit langer Zeit nicht mehr gehört habe, und auch nicht wieder zu hören gedachte. Was denkt dieses Kind sich! Von einem alten Krieger, jemandem vor unserer Zeit, da hätte ich vielleicht anders reagiert.

Was heißt vielleicht. Ganz sicher… doch eine solche Erinnerung daran – von jemandem, der so über Verteidigung denkt – ist eine bodenlose Frechheit, und ich dulde dererlei nicht. Es ist, wenn man die Einstellungen der werten Dame bedenkt, über die ich bisher so selten das Vergnügen hatte, mehr zu erfahren, zudem eine unfassbar dumme Idee, denn nichts sorgt unter den Unseren schneller für Unstimmigkeit als diese ... Historien. Und Unstimmigkeiten zu provozieren, wenn man gerade vor hat, für die nächsten Wochen mit Leib und Leben aufeinander angewiesen zu sein, das ist derart dumm, dass ich keine andere Wahl habe, als einen solchen Störfaktor zur Not zurückzulassen.

Immerhin wissen wir auch nicht, noch nicht, wie der Glasbläser darüber denkt, plötzlich, grundlos und dann auch noch in so unverschämter Weise die verbotene Sprache zu hören. Er wirkt zwar bisher, in der kurzen Zeit, die ich ihn beobachtet habe, ebenso wenig waffenfähig wie der junge Schmied, macht dafür aber einen ruhigen und beruhigenden Eindruck. Es ist gut möglich, dass dieser Einfluss noch nötig sein wird, falls die hitzigeren Temperamente sich hochschaukeln.

Die werte Dame hingegen bleibt wie stets ruhig, und gibt wenig preis, während vieles erfahren werden will. Ein Rätsel, wenn man es so sehen möchte, oder eine Gelehrte, die sich der Forschung Anderer verschrieben hat. Die alte Frau in meiner Heimat handelt ähnlich, und verfügt über ein unschätzbares Wissen, zu beinah jedem Elben, zu jedem Menschen der je bei uns war… ich hoffe sehr, dieses Verhalten wird uns nicht ebensolche Schwierigkeiten bereiten, wie es das widerspenstige Wesen Elonwes im Augenblick tut.

Nun… es ist einige Zeit vergangen, die Pferde hatten Zeit zu ruhen, so werden wir wohl noch eine Kleinigkeit essen und dann aufbrechen. Falls nicht noch etwas unvorhergesehenes geschieht, natürlich.

 


Noldor: the Deep Elves, the second host of the Eldar on the westward journey from Cuviénen, led by Finwë. The name meant "the Wise" (but wise in the sense of possessing knowledge, not in the sense of possessing sagacity, sound judgement).

Rodviel
Besucher(in) der Gemeinde
Beiträge: 9
Registriert: Donnerstag 13. Juni 2019, 21:09

Re: Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Ungelesener Beitragvon Rodviel » Samstag 29. Juni 2019, 20:16

Rodviels Reisenotizen

Änderungen:
  • Tag 115: Vorhergehende Begegnung mit Elonwe ergänzt (2019.06.30)
  • Inhalt entfernt (2021.07.24)
"There are people sitting there, who are deliberately waiting for the thrill of being offended."
― John Cleese

Benutzeravatar
Celandril
Beiträge: 316
Registriert: Samstag 23. April 2016, 13:15

Re: Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Ungelesener Beitragvon Celandril » Montag 22. Juli 2019, 19:22

Diese Reise wird, wie mir scheint, anstrengender als erwartet.
Während man ohne Mühe, wie es viele der Reisegruppe tun, schlicht Ausblick und Schönheit der Serpentinen genießen könnte, und eine Rast hier in der letzten relativen Sicherheit noch Gelegenheit zu einem Lied wäre, erscheint aus dem Nichts die Behauptung, es gäbe elbische Namen, die edler wären als andere  - und wenn ich mir auch denken kann, woher diese Idee kommt, welchem Ziel sie folgt, und wie man darauf kommen kann,  dies sei tatsächlich wahr, so ist es doch in gemischter Gesellschaft, deren Herkunft man nur erahnen kann, ein mehr als unkluges Vorgehen, so etwas laut auszusprechen statt es nur zu denken.

Wie leicht gehen wir davon aus, das dunkle Haar, eine hohe Gestalt und die edlen Züge wären Anzeichen genug, jemanden zu den Unseren zu zählen, und wie leicht führt  diese oberflächliche Sicht vollkommen in die Irre!
Und schon kann es zu Streit kommen, Streit der erst alte Wunden aufbricht und dann das Gefüge der Gruppe.
Und ich hoffte wirklich, dergleichen käme nach  dem zweiten Male, dass ich angemessenes  Benehmen verlangte, nicht mehr vor. Ich habe nur leider die Anderen nicht ausreichend mitbedacht.

Es ist mir ein Rätsel, warum diese Dinge, diese Ereignisse, nicht ruhen gelassen werden, sondern immer wieder, immer wieder aufgewühlt werden, und dann auch noch von jemandem, der nicht einmal Anrecht hätte, Genugtuung zu fordern...  es würde mich überraschen, sollte Rhawfaloth solcherlei einfordern, doch wenn wir sicheres Gebiet erreicht haben, sollte ich ihm diese Möglichkeit geben, etwas das sich bei der Dame Rodviel nicht nur aus offensichtlichen Gründen von selbst ausschließt, sondern auch, weil das auf den ersten Blick vielleicht verständliche Verhalten keinem persönlichen Verlust folgt, wie sie selbst sagte ... sondern nur einem hohen Maß an persönlicher Wissbegierde.

Aber warum in ruhigem Lager Wissen, Genauigkeit, Erinnerung einfordern, wenn ihr noch nicht einmal jemand verloren ging? Und doch ist die Neugier der werten Dame ungebremst.
Ich sagte Antworten zu, und habe sie gegeben. Was auch sonst? Wenn so darauf gedrängt wird, dass nicht einmal intensive Andeutungen ausreichen um es letztlich gut sein zu lassen, ist es gewiss besser gewesen, dieses Gespräch zu führen ohne dass jeder in unserer gemischten Gruppe mithört, oder gar mitantwortet.

 Es ist geschehen, es ist vorbei. Und eigentlich...eigentlich weiß das jeder, von den ganz Jungen einmal abgesehen, deren Geist sich vorerst für Schönheit und edle Absichten interessiert und wenig für untergegangene Schrecken der fernen Vergangenheit... sie begreifen es schnell genug, sobald einmal der Blick dafür geweckt und die ersten historischen Aufzeichnungen zur Hand genommen wurden, kein Grund also, sie dahingehend zu drängen.

Doch ist meine Ansicht dazu offenbar für jemanden, der tatsächlich Groll hegen könnte, durchaus tragbar, auch wenn die heftigere Reaktion wohl einem Stück Holz galt... für die Dame hingegen nicht unbedingt, wobei ich nachwievor nicht begreifte, welchem tieferen Sinn dieses Gespräch diente. Es hätte eine einzige klare Frage zu Beginn genügt, wäre es so wichtig gewesen, nur die einfache Frage, ob ich vielleicht mitschuldig sei an dem was man seit langem Sippenmorde nennt. Ich bin gewiss nicht der einzige, wo unsere hohen Herrn schon so lange nicht mehr unter uns sind, und nur die einfachen Leute noch am Leben blieben.
So wurde es eben ein Tanz um Worte, an denen man sich schneiden kann, und Rhawfaloth geriet trotz aller Vorsicht ein paar mal dazwischen. Auch das ist nun nicht mehr zu ändern.

Zudem hätte ich nicht gedacht, oder, erwartet, dass ich den Punkt zu absolutem Gehorsam in kritischen Situationen nochmals erklären müsste. Meiner Meinung nach ist das eine Selbstverständlichkeit, immerhin ist das hier kein Spaziergang zu einem netten Aussichtspunkt oder einem Picknick, aber nun.  Ich habe Sicherheit versprochen und werde sie  bieten, so gut und so lange ich es vermag.
Was mich daran erinnert, den Weg vor uns zu kontrollieren,  solange die Tiere ruhen, und alle Anderen sich wohl zumindest bemühen, nicht zu streiten... Ich kann mich täuschen, aber ich meine, eine der Spuren in der Nähe der Kaninchenbauten könnte von einem Wolf stammen,  und da diese äußerst selten allein sind, sollte ich das überprüfen.
Es wäre schade, sollte sich die uneinige Gruppe so früh schon mit einem Rudel messen zu müssen, ich werde also in Erfahrung bringen, was es damit auf sich hat, einen Umweg finden, oder die Gefahr eliminieren.
Morgen früh wird das Problem gelöst sein.




~~~~~~~

Ein Brief, der ohne Siegel oder Verschluss in der Bibliothek in Imladris ausliegt, mit einer Notiz daran:

Für die Menschenfrau des Ostens

Ich grüße Dich, kleine Schwester, aus der Nähe heute noch, und morgen schon fern der hellen Blüten und glitzernden Wasserfälle, wo wir uns trafen und kennenlernten.

Es war schön, mit Dir zu sprechen und zu reisen, und es ist Deinetwegen, dass ich den Abschied, so plötzlich, dass Du es wohl nicht bis in die Tiefe des Fühlens begreifen wirst, nun doch ein wenig bedauere.
Nicht genug aber, um noch länger zu warten, zwischen formbarem Fels und und dem ewig wechselnden Anblick der wirbelnden Bäche dazwischen, die so weit oben aus dem Stein brechen, dass sie fast so kalt sind wie das Eis auf den Bergen, die wir vor kurzem erst gemeinsam erkundet haben, nicht genug, um der Verheißung des Westens noch länger das alte Versprechen entgegenzuhalten, das meine  Seele bis vor wenige Stunden an diese, mit Schönem wie mit Bösem durchsetzte Welt band, ein Versprechen, das nach allem, was ich über Fremde lernen durfte, nur unser Volk in dieser Form kennt und ehrt, wo oft den Menschen schon kurz nach einer solchen Erschütterung ein warmes Bett wichtiger ist als die schwindend blasse Erinnerung an früheres Glück.

Für uns sind es keine Legenden, wenn wir von der Entzünderin der Sterne sprechen, singen oder schreiben, ebenso wie wir mit Sicherheit wissen, was zu erwarten ist, in dem Moment, wenn der geliebte Gefährte Seele und Körper trennt, es ist kein Geheimnis, wenn auch selten genug jemand Anlass gehabt haben wird, mit Dir darüber zu sprechen, meine liebe kleine Schwester.
Ich reise nicht, um einen lange gehegten Wunsch zu verfolgen, auch wenn natürlich die Aussicht auf den unbekannten Frieden, der in den  gepriesenen Gestaden herrscht, meine Neugier weckt, und in leichter Beimischung eine gewisse Traurigkeit, darüber, dass Du dies nie wirst sehen können - Nein, ich reise, um dort zu sein, wenn eine durch Mandos Hallen rein gewordene Seele erneut einen Körper erhält, und wir wieder vereint sind, noch mehr vereint als je zuvor, wenn nichts mehr zwischen uns steht, das Menschen so lieblich mit etwas so geringem wie Schuld gleichsetzen, und das doch so viel mehr ist, finstere Flecken von Grauen und Elend im Innern, von außen so wenig zu sehen wie der kräftige Stempel einer oh so zarten Blüte im Regen, sicher verschlossen vor den Augen derer, die die Vergangenheit nicht zu beurteilen  wissen und sich daher auf Verurteilung beschränken.

Ich schaue nicht zurück, und wie Du sehen kannst, meide ich selbst das Gespräch mit Dir, kleine Schwester, denn die genauen Umstände zu erklären, die ich einem von unserem Volk nicht erklären müsste, würde mir zu schwer fallen. Ich kann es nicht erklären, so wie Du es nicht begreifen kannst, mit welcher Gewissheit ich meinen Weg nun neu beginne, allein, so allein wie seit vielen hunderten von Jahren nicht mehr, so allein, wie man erst sein kann, nachdem die eigene Seele die des Gegenparts berührt hat, und dies einem genommen wurde.

Ich kenne die Umstände nicht, und möchte sie nicht kennen, es spielt keine Rolle, denn einzig das Ziel meiner Reise ist von Bedeutung. Ich trachte nicht nach Gesellschaft, und meine Gedanken kreisen nicht um die Gefahren, und womöglich ist auch das ein Grund, Dir nur zu schreiben, wo Du sicherlich ein Gespräch des Abschieds und eine Umarmung verdient hättest.

Kleine Schwester, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du den Mann findest, den Du so sehr zu haben begehrst wie andere Schätze, Reichtum oder Ehre, so sehr, dass das Licht der Sonne und das Strahlen des blauen Himmels Dich nicht an allen Tagen lächeln lassen, und Dein Geist so oft getrübt scheint, als wäre Dein so verehrtes Feuer bedroht von Regen und Wind.

Sieh mit wachen Augen auf die Straße der Reisenden, wenn du schon nicht selbst auf ihr voranschreiten möchtest, und vielleicht trägt das Schicksal Dir darauf Hoffnung entgegen, die Dein Feuer stärkt und Dir die menschliche Alterskrankheit erleichtert.

Wir werden uns nicht wiedersehen, außer vielleicht nach dem endgültigen Ende der Welt,  doch das weiß ich nicht  - deshalb nicht Auf Bald, kleine Schwester, sondern Lebe Wohl.

Niphredriel

Noldor: the Deep Elves, the second host of the Eldar on the westward journey from Cuviénen, led by Finwë. The name meant "the Wise" (but wise in the sense of possessing knowledge, not in the sense of possessing sagacity, sound judgement).

Benutzeravatar
Celandril
Beiträge: 316
Registriert: Samstag 23. April 2016, 13:15

Re: Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Ungelesener Beitragvon Celandril » Montag 22. Juli 2019, 20:35

(( kleines Update, sollte eigentlich einzeln...naja nich schlimm. Nun ist es komplett, und ggf könnte weitergespielt werden. ))

Noldor: the Deep Elves, the second host of the Eldar on the westward journey from Cuviénen, led by Finwë. The name meant "the Wise" (but wise in the sense of possessing knowledge, not in the sense of possessing sagacity, sound judgement).

Benutzeravatar
Elofinwe
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 29. Mai 2019, 23:47

Re: Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Ungelesener Beitragvon Elofinwe » Montag 22. Juli 2019, 20:46

(( Bitte nicht über die Frage lachen, aber nur zur Klarstellung. Den Abschiedsbrief von Niphredriel an Ihre Schwester trägt Sulothar bei sich ? ))
Among the tales of sorrow and of ruin that come down to us from the darkness of those days there are yet some in which amid weeping there is joy and under the shadow of death light that endures.

Rodviel
Besucher(in) der Gemeinde
Beiträge: 9
Registriert: Donnerstag 13. Juni 2019, 21:09

Re: Geleitschutz über die Hithaeglir - Mitreisende und Reiseberichte -

Ungelesener Beitragvon Rodviel » Dienstag 23. Juli 2019, 23:00

(( Was ich hier lese, scheint mir jedoch zu bestätigen, dass ich das Gespräch beim letzten Termin habe danebengehen lassen. ))
"There are people sitting there, who are deliberately waiting for the thrill of being offended."
― John Cleese


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste