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8. Winterfilth (Oktober)
Mein lieber Drubb,
wir wurden heute vom Regen überrascht. Es hat den ganzen Tag geregnet! Hihi. Zum Glück konnten wir uns bei ein paar Felsen und Ruinen unterstellen. Dort haben wir den Tag verbracht. Es war ganz ganz fein! Mallenglîël hat uns sogar Bratäpfel gemacht, mhhh, waren die gut! Dazu hat der Tee im Regen ganz besonders fein geschmeckt. Wir haben es uns also heute mal so richtig gemütlich gemacht. Hernod und Mallenglîël haben irgendwelche Steine und Scherben, die sie aufgesammelt hatten, sortiert und untersucht und miteinander verglichen. Mallenglîël sucht nach sehr alten Hinweisen auf Menschen. Hier in der Nähe gibt es anscheinend auch irgendein Dunland oder so, wo Menschen wohnen, aber Mallenglîël sucht nach noch älteren Völkern. Bisher hat sie nichts gefunden. Hernod weiß auch nichts von irgendwelchen Menschen, die hier vor den Elben und Zwergen gelebt hätten. Da fällt mir gerade ein, dass der Hernod vorhin erzählt hat, dass sich die Elben ein wenig über Mallenglîëls Spitznamen gewundert haben. Also, naja, die Elben haben ihr ja den Spitznamen selbst gegeben, sie haben sich eher über die Bedeutung gewundert. Also, sie haben sich gewundert, dass Mallenglîël immer nur allein unterwegs ist. Anscheinend ist es schon seltsam genug, dass sie mit zwei anderen Leuten durch die Gegend reist. Weiß Mallenglîël überhaupt von ihrem Spitznamen? Das ist auch ein ganz ordentlicher Zungenbrecher, ich hab ihn schon wieder vergessen. Ah, ich habe Mallenglîël gerade gefragt und sie weiß tatsächlich, dass sie einen Spitznamen hat. Sie meinte, es ist ihr ziemlich egal, wie andere sie nennen und weil es irgendwie praktisch ist, hat sie den Spitznamen auch so für sich angenommen. Sie meinte, dieser Spitzname und auch der Name Mallenglîël wurden ihr beide gegeben, sie hat sich das nicht ausgesucht. Und so ist es schließlich mit den meisten Namen. Hm, da hat sie recht. Mutter und Vater haben uns ja auch nicht vorher gefragt, hihi. Ich denke, die beiden haben das mit dem Namengeben sehr gut gemacht. Jedenfalls, wir haben uns dann auch über Hernods Namen unterhalten. Mallenglîël meinte, sie hat so einen Namen noch nie gehört. Ich auch nicht. Ich kenne einen Gernot in Bree, aber das ist ja auch nochmal was anderes. Hernod meinte, dieser Name ist das Einzige, was er von seiner leiblichen Familie hat. Ohh, das hat mich ganz traurig gemacht. Hernod ist aber eher stolz, er sagt auch, dass es nichts bringt, der Vergangenheit nachzutrauern, dafür ist das Leben zu kurz. Ob die Elben deshalb immer als traurig beschrieben werden, weil sie lange leben? Aber die Elben, die ich getroffen habe, sind nicht gerade traurig. In Bruchtal waren alle sehr freundlich und sogar fröhlich, und Mallenglîël ist zwar ruhig, aber auch guter Dinge. So, wieder zu Hernods Namen: Mallenglîël meinte, der klingt nicht wirklich breeländisch. Hernod meinte, das musste er schon oft hören. Hm. Anscheinend gibt es östlich des Nebelgebirges Menschen, die eine etwas andere Sprache sprechen und der Name klingt eher so als käme er von dort. Hernod hat nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass er dazu nichts sagen kann, weil er seine Eltern nicht kennengelernt hat und auch nicht weiß, von wo sie herkamen. Mallenglîël meinte, diese Leute, die da aus dem Norden kommen, die haben oft ganz helle Haare. Also so wie ich. So blond oder rot sieht das dann aus. Hernod sieht aber gar nicht so aus. Er hat ganz dunkle Haare, wie ein typischer Breeländer eben. Oder auch nicht, weil Mallenglîël gesagt hat, dass Breeländer nicht so oft derart schwarzes Haar wie Hernod haben. Hernod hat gelacht und gesagt, dass die nur vom Ruß beim Schmieden so schwarz sind, hihi! Dazu kommt, dass Hernod groß ist. Mallenglîël hat recht, er ist größer als die meisten in Bree. Da hat Hernod ganz stolz gegrinst und gemeint, dass er dafür oft gehänselt wurde, aber nur, weil die anderen neidisch auf ihn sind. Das kann ich mir gut vorstellen. Mir ist das aber auch egal. Ich bin mit meiner Größe sehr zufrieden. Der Hernod und Mallenglîël sind das auch, und auch mit ihren eigenen. So muss das doch sein, da sind alle glücklich. Langen kann man ja sowieso und überhaupt nicht trauen, aber Hernod und Mallenglîël sind ganz in Ordnung. In Bree gibt es schon genug seltsame Leute. Hernod hat dann auch erzählt, dass im Breeland seltsame Menschen unterwegs sind und herumlungern, die werden von allen Waldläufer genannt. Die sind ganz zwielichtige Gesellen und man weiß nie, was die eigentlich wollen, sind meist still und beobachten oder sind ganz teilnahmslos. Ich sag’s ja, Lange sind eigenartig. Hernod hat erzählt, dass ab und zu mal so ein Waldläufer bei ihm war, um sein Schwert oder einen Dolch von ihm verbessern zu lassen. Wenn mal war zerbrochen war oder so. Und manchmal konnten diese Waldläufer auch von Sachen berichten, die weit weg geschehen, aber ob das alles so stimmt, kann man ja auch nicht einfach so sagen. Hernod meinte, am Ende werden wir alle noch selbst zu Waldläufern, wenn wir so viel unter den Bäumen unterwegs sind! Hihi! Er hat Mallenglîël dann gefragt, ob es sowas auch bei Elben gibt, also sowas wie Waldelben. Sowas gibt es tatsächlich! Östlich des Nebelgebirges gibt es zum Beispiel zwei Waldreiche, in denen solche Elben leben, also ganz in der Nähe! In Bruchtal sind diese Elben eigentlich nicht. Sie leben im Wald, ist ja klar. Mallenglîël hat erzählt, dass früher solche Waldelben auch westlich vom Gebirge wohnten, aber die meisten sind mit der Zeit wieder zurück in diese zwei Waldreiche gezogen. Mallenglîël meinte auch, dass die Waldelben von den anderen Elben auch als seltsam angesehen werden, so wie die Waldläufer von den Menschen, aber nicht aus dem gleichen Grund. Die Waldlelben haben anscheinend etwas andere Bräuche, das ist dann vergleichbar wie der Unterschied zwischen uns Auenländern und den Bockländern. Alle sind ein Volk, aber Unterschiede gibt es trotzdem. Hernod hat gefragt, ob Mallenglîël diese Waldelben mag oder eher nicht so. Mallenglîël meinte, dass sich die Elben aus den zwei Waldreichen auch nochmal untereinander unterscheiden. Sie mag alle Elben. Hat sie gesagt. Zu den Waldelben hat sie eine besondere Beziehung, meinte sie. Ob sie die besonders gern hat? Oder am wenigsten von allen leiden kann? Ich bin ja froh, dass wir Hobbits uns alle gegenseitig irgendwie mögen. Ist bei euch noch alles gut? Ich hoffe es sehr! Hihi, ich bin froh, dass unsere Familie sich mit allen gut versteht. Das ist sehr schön! Bitte grüße alle und die Bienen herzlich von mir!
Deine Maiglockli