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24. Wedmath (August)
Mein lieber Drubb,
ich habe dir ganz viel zu berichten! Es ist nämlich sehr viel passiert. Zuerst zum Stammtischabend am letzten Merstag: Eigentlich wollte ich da gar nicht hin. Nicht nach dem, was bei der Grenzerstunde passiert war. Aber ich dachte mir: Ich kann mir doch nicht von meinen Gefühlen das Leben ruinieren lassen! Eher sollte ich alles genießen, so gut ich das kann. Als ich dann eine Stunde später im Efeubusch angekommen war, haben mich meine Freunde gleich herzlich begrüßt. Sie redeten nicht über die Gerüchte. Sie waren mir nicht böse deswegen. Das freut mich, so sehr. An dem Abend haben wir natürlich viel über die anstehende Hochzeit vom Faroweis und der Mairad gesprochen. Und dann kam so ein seltsamer Kerl und meinte, meine Haarspitzen seien zu trocken. Ich musste aufpassen, dass ich nicht ausrastete. Meine Haarspitzen, trocken? Der war wohl betrunken. Anscheinend wollte er mit seinem Gerede erreichen, dass ich, mit verringertem Selbstbewusstsein, seine Tanzeinladung für die Hochzeit annehme. Was ist eigentlich mit all den Kerlen los? Hängen die allen unverheirateten Hobbitdamen so sehr an den Fersen? Ich kann mir das nicht erklären. Vielleicht deuten sie meine Freundlichkeit falsch. Und dieser Kerl am Merstag, der war wirklich unhöflich. Da ist der Farabas ganz anders. Der kam später sogar auch noch, da waren schon fast alle weg. Wir haben uns ausgesprochen. Ich habe ihm erklärt, wieder einmal, dass ich ihn nicht verletzen will. Und ich gebe ihm eine Chance. Der Farabas ist klug, das weiß ich. Und er ist ein lieber Kerl. Am Hochtag, zur Hochzeit, war er dann natürlich auch da. Ich hatte da aber viel zu tun und konnte mich nicht wirklich mit ihm unterhalten. Schließlich war ich neben dem Herrn Beuno eine Trauzeugin. Hui, ich war so aufgeregt gewesen. Zuerst hatte ich den Faroweis abgeholt, er brauchte noch etwas Hilfe mit seinem Anzug. Dann sind wir zum Smial gegangen, die Mairad war schon da. Ich habe wirklich versucht, die beiden davon abzuhalten, sich vor der Trauung zu sehen. Am Ende konnten sie es nicht mehr aushalten. Wozu habe ich mir da die Mühe gemacht? Ich weiß es. Weil sie meine Freunde sind und sie sind mir sehr wichtig. Die beiden werden sowieso ein gemeinsames Leben voller Glück haben, da macht das nichts aus. Nun, jedenfalls sind nach und nach die Gäste eingetroffen. Ich habe versucht, jeden als Trauzeugin persönlich zu begrüßen, aber ganz rasch waren es schon so viele. Der Herr Beuno hat glücklicherweise beim Begrüßen geholfen. Außerdem kennt er all die Leute sowieso. Als ich mich umsah, und all die Hobbits, Menschen, Elben, Zwerge und Beorninger sah, da musste ich ein paar Tränen wegblinzeln. So viele waren für den Faroweis und die Mairad gekommen! Das hat mich sehr gerührt. Ich freue mich sehr für die beiden. Das Ankommen und in Empfang nehmen der Gäste hat ziemlich lang gedauert, hihi. Dann wurde die Zeremonie begonnen. Tulpeline hat das Paar getraut, sie darf das als Grenzerin. Zuerst haben sich die beiden gegenseitig ihre Liebe erklärt, der Faroweis hatte sogar ein Lied gesungen! Ich hatte es mir vorher angehört und es war dann auf der Bühne noch viel schöner. Dann haben sie sich gegenseitig das Ja-Wort gegeben und der Herr Beuno und ich waren Zeuge von der Trauung. Dann haben wir alle gefeiert. Es war ein fantastisches Fest! Jeder war gut gelaunt und ausgelassen. Die Musik war auch wunderbar. Das frisch vermählte Paar hat dann erst einmal die Geschenke angenommen. Da bildete sich eine ganz lange Schlange vor den beiden! Ich habe alle Geschenke auf einer Liste eingetragen, damit dann später die Dinge den Gästen zugeordnet werden konnten. So ist das Schreiben der Dankesbriefe viel einfacher. Am Ende haben sich die Sachen zu einem riesigen Berg aufgetürmt. Nachdem ich dann etwas gegessen hatte, habe ich die Geschenke ins Smial gebracht. Die liebe Tulpeline hat mir dabei geholfen. Der Faroweis wollte sogar selbst mit anpacken, an seiner Hochzeit, stell Dir das vor! Wir haben ihn gleich wieder raus geschickt. Die Feier war immerhin fantastisch. Bald war es dann Zeit geworden, um zu gehen. Die Gäste verabschiedeten sich nach und nach, und ich wollte noch bleiben, um alles ordentlich zu machen. Dabei hat mir die Tulpeline auch geholfen. Als ich zur Festtafel kam, lag da plötzlich ein Hobbitherr und ein paar Leute standen um ihn herum. Ich hab mich da gleich darum gekümmert und der Herr war lediglich betrunken. Er konnte noch stehen und heim reiten, also haben wir ihn auch heim reiten lassen. Dann sind die anderen auch schließlich gegangen und die Tulpeline und ich haben uns auch auf den Weg gemacht. Sie hatte die Nachtschicht und ich habe sie noch zu einem Tee eingeladen. Als sie dann gegangen war, klopfte es noch einmal an der Tür. Ich dachte, die Tulpeline hatte etwas vergessen. Aber dann stand da der Farabas vor mir! Er hat mich mit seinem Besuch sehr überrascht. Wir haben miteinander geredet. Oh je, allein beim Schreiben dieser Zeilen pocht mein Herz ganz laut. Er meinte, sein eigenes Herz schlage nur für mich. Und er hat mir gesagt, dass er mich liebt. Dann hat er mich geküsst, und das war vielleicht ein Kuss! Sonst ist er immer so schüchtern und zurückhaltend, aber da hat er mich nun überrumpelt. Huiuiui, ich konnte danach nur durch meine Erschöpfung von der Hochzeit einschlafen. Mach dir keine Sorgen, lieber Bruder, zwischen dem Farabas und mir blieb es beim Küssen. Er ist dann auch gegangen, es war auch schon spät, beinahe zwei Uhr in der Früh. Der Farabas ist schon ein lieber Kerl. Also, ich habe ihn sehr lieb. Auch wenn das unschicklich ist und gegen die Sitte ist. Der Farabas ist schlau, das ist mir wichtig. Er hat aber auch ein gutes Herz und das ist das Wichtigste. Ich werde ihn heute mal zur Abwechslung besuchen, sonst besucht er mich immer. Hihi, mal sehen, ob ihn das überrascht! Hoffentlich freut er sich dann darüber… Ich möchte immerhin nicht, dass er sich unwohl fühlt. Und weißt Du, ich freue mich schon sehr über die nächste Wochenblatt-Ausgabe! Dort wird bestimmt alles über die schöne Hochzeit geschrieben sein! Der arme Herr Beuno hatte sicherlich viel Stress, er war Trauzeuge und musste gleichzeitig für seinen Bericht arbeiten und Bilder anfertigen. Vielleicht bin ich auch auf einem Bild zu sehen, hihi, da bin ich gespannt! Ihr könnt dann auch lesen und sehen, wie wunderbar die Hochzeit gewesen ist. Bei einem derart perfekten, wundervollen Fest wird die Ehe ein voller Erfolg für die beiden sein. Ich wünsche den beiden jedenfalls das beste Leben, das sie leben können! Und weißt Du, als ich da all die Gäste begrüßt hatte, da kamen ein paar und haben mich sogar umarmt! Einfach so! Hach, es gibt so viele liebe Leute! Ich habe mich darüber sehr gefreut. Auf dem Fest waren alle sehr herzlich. Nun, ich hoffe, dass es euch allen auch gut geht! Bitte grüße Mutter und Vater von mir.
Deine Maiglockli
25. Wedmath (August)
Mein lieber Drubb,
es ist schon wieder ganz viel passiert. Also, zuerst einmal hatte ich gestern am Abend den Farabas besucht. Der wohnt in Froschmoorstetten. Und, hihi, er hat sich über meinen Besuch gefreut! Und er war auch sehr überrascht, oh ja! Dann habe ich auch kurz einen Teil seiner Familie kennengelernt, also, es waren Stimmen aus dem Smial, die mir zugerufen haben. Hihi, die Familie vom Farabas ist sehr freundlich. Das sind die Apfelstetter, Du kennst sie ja sicherlich irgendwie. Der Farabas und ich sind dann zum Moor gegangen, an einen schönen Platz im Trockenen. Die Sterne schimmerten wundervoll auf dem Wasser. Und dann hat er Farabas mich wieder überrascht. Er hatte ein Geschenk für mich. Er hat für mich eine Kette aus Silber gemacht, selbst gemacht! Da dran ist ein Anhänger mit einem Apfel und einem M. Ich habe mich überaus gefreut. Der Farabas hatte mir versprochen, dass wir uns nicht in der Öffentlichkeit küssen, und deshalb hatte er dann erst gefragt, ob er mich küssen darf. Als wir uns dann küssen wollten, kam plötzlich, wie aus dem Nichts, eine große Kröte. Hihi, der Farabas hat mich gut vor ihr beschützt. Ich bin dann auch bald heim. Ach, da fällt mir gleich das nächste ein. Gestern am Morgen hatte ich einen Brief bekommen, Du sicher auch. Es ging um mein Smial und deine Mühle, die wir von Urgroßmutter geschenkt bekommen hatten. Darin stand, dass es nicht rechtlich korrekt gewesen ist, denn das Geschenk wurde in ihrem Testament gemacht und das war ja auch das einzige, was in ihrem Testament festgelegt war. Jedenfalls waren darunter nur vier Zeugenunterschriften vorhanden, also viel zu wenig. Das Smial und die Mühle gehen rechtmäßig an jemand anderen. Ich weiß nicht, an wen, aber sicherlich an Onkel und Tante Steinferse, die wollten ja auch schon immer ein so großes Smial. Das gönne ich ihnen. Mir war es zu groß. Was soll ich auch mit einem riesigen Smial und was sollst du mit einer Mühle. Urgroßmutter hat es sehr lieb gemeint, aber ich denke mir, die können die Gebäude besser gebrauchen. Deshalb war es für mich auch in Ordnung, das Smial zu räumen. Ich hatte sowieso nicht so viele Möbel. Als ich dann heute Morgen die letzten Dinge geholt hatte, ging ich die Bachuferstraße entlang und da sprang mir ein Verkaufs-Schild ins Auge. Naja, ich bin vielmehr dagegen gelaufen. Ich hatte dem großen Smial unter dem großen Baum noch nachgesehen. Und dann habe ich aufgesehen und da war ein kleines Smial. Mit hübschen Laternen am Garteneingang und an der Tür, und einem großen Baum. Es war perfekt. Ich guckte durch eines der Fenster, und da kam dann ein Unterkunftsvermittler raus aus dem Smial. Er war sehr freundlich und zeigte mir gleich alles, auch von innen. Es war wunderbar. Es gibt sogar zwei Kamine! Ich habe es sofort gekauft. Tante und Onkel Steinferse hatten mir Geld gegeben, weil sie die Mühle sowieso vermieten wollten, und ich hatte auch ein paar der Möbel, welche keiner von uns brauchte, verkauft. Als ich aus dem Smial wieder hinaus trat, sah ich den Bach, und die anderen Smials, und die Hügel und Bäume und Felder und… Es fühlte sich nach Zuhause an. Hihi, ich bin eigentlich nur ein Smial weiter gezogen, fühle mich aber so viel wohler. Die Möbel konnte ich gleich wieder einräumen. Besucht mich mal! Grüße bitte Mutter und Vater.
Deine Maiglockli