Eine Heimkehr in die Fremde
Verfasst: Sonntag 9. Juli 2017, 10:02
Gemächlich schritt er die Straße von Wegscheid gen Südviertel entlang, begleitet vom monotonen Klacken der Hufe seines Ponys. Über ihm der blaue Himmel und unter die ihm die Straße heimwärts, ein Weiler Namens Hasenwies, wenn er sich recht erinnerte.
"Sieh mal Isa, dort unten haben wir uns kennen gelernt. Du warst noch ein junges Fohlen und ich ein verwegener Hobbit der ein Rennen gewinnen wollte. Dahinter... was meinst du, hat jemand mal nach meinem Haus gesehen? Bestimmt quillt der Briefkasten über vor Post."
Isabella, schnaubt leise, während Tobbo durch ihre Mähne streichelt, einen kurzen Blick auf den großen Berg aus Andenken werfend. Schilde, zwei Stühle, ein altes Schwert, ein geschnitzter Fuchs aus Lorien und vieles mehr. Das wertvollste war aber zweifellos die Truhe gefüllt mit Pergammenten, gefüllt mit Karten, Zeichnungen, Notizen und Erinnerungen.
"Hast recht. Der Staub wird mir mindestens bis zur Hüfte gehen und von meinem Garten... nun, ein wilder Wald hat ja auch seine reize. Wie der alte Wald damals in meiner Kindheit. Wie lange waren wir jetzt unterwegs? Waren es fünf Jahre? Oder vielleicht sechs? Ha, ich weiß nichteinmal genau wie alt ich bin."
Hinter einer Kurve erschien das Zelt des Hobbit Schreiberlings, welcher immer einen wachen Blick auf die Bewohner und Grundstücke des Südviertels hatte.
"Ich wär auch gern länger unterwegs gewesen. Schau mich nicht so an, ich freue mich auch wieder hier zu sein. Geregelte Mahlzeiten und anständige Hobbits, welche ihre Prioritäten richtig zu setzen wissen. Aber komm, erinnerst du dich denn nicht an die Abenteuer die wir in Moria hatten? Oder das saftige Gras in Rohan?"
Mit schneller schlagendem Herzen tratt er vor Andi Dachsbau, welcher ihn und sein beladenes Pony neugierig in Augenschein nahm.
"Einen schönen guten Tag, Andi. Was macht das Südviertel? Wie steht es um mein Haus?"
"Einen schönen Tag auch, der Herr. Euer Haus...? Ihr kommt mir bekannt vor... aber ich kann euer Gesicht nicht ganz zuordnen. Und ist das dort an eurem Gürtel ein Schwert? Ihr seid doch nicht auf Ärger aus, ich bin jederzeit bereit, die Landbüttel zu rufen!"
Abwehrend hob Tobbo die Hände. "Gemach, gemach. Das ist nur ein Mathom. Eine kleine Erinnerung an überstandene Fährnisse. Mein Name ist Tobbo Goldschopf und ich bin im besitz eines Hauses. Ich bin vielleicht nicht der respektabelste Hobbit, aber meine Intentionen sind friedlicher Natur. Ich möchte nur nach Hause und mich von den Strapazen erholen."
"Ein Abenteuerer. So...so." Herr Dachsbau betrachtete ihn immer noch skeptisch. "Herr Goldschopf. Nun lasst mir einen moment um in meiner Liste nachzuschauen." Andi schlug ein dickes Buch auf und Blätterte schnell bis zum Buchstaben G. Dort fuhr er mit dem Finger die Liste entlang und murmelte Namen. "Tobbo Goldschopf, ehemals wohnhaft Hasenwies, Eggenstraße 6. Für verstorben erklärt vor fünf Jahren." Er schaute auf und nickte.
"Öhm. Da fehlen mir die Worte. Ich bin verstorben - das ist jetzt ein Scherz, oder nicht?"
Andi schob ihm das Buch unter die Nase und deutete auf die entsprechende Zeile. Schwarz auf weiß stand dort das vorgelesene. Mit ein paar kleinen weiteren Notizen.
"Das kommt jetzt etwas unerwartet. Wie ihr eindeutig sehen könnt, entspricht das nicht den Tatsachen."
"Es sei denn ihr seid ein Hochstapler, aus den Notizen hier geht hervor, das Herr Goldschopf recht wohlhabend war und eine feine Höhle besaß."
"HEY! Ich bin Herr Goldschopf. Ich werde doch wohl wissen wer ich bin! Was ist nun aus meinem Haus geworden?"
"Nehmen wir an, ihr seid wer ihr behauptet – seid euch versichert, ich werde diesen Vorfall den Landbütteln melden - lasst mich nachsehen. Ja, das Haus wurde verkauft, genauso wie die Möbel. Einige Andenken gingen zusammen mit dem Gold zu gleichen Teilen nach Hafergut, zu einem gewissen Fräulein Lilyani Goldschopf und nach Bockland, zu Herrn Merilsam Goldschopf."
"Wie bitte, jetzt bin ich nicht nur tot, mein Haus gibt es auch nicht mehr?" Tobbo hielt sich leicht wankend an seinem Pony fest und atmete ein paar mal tief ein und aus. "So habe ich mir meine Rückkehr wahrlich nicht vorgestellt. Was mache ich denn nun? Ich hatte gehofft, endlich mal wieder in meinem Bett zu schlafen und... und.. und.... Das ist alles ein schlechter Scherz."
"Meine Bücher sind immer korrekt. Wenn ihr nun doch nicht verstorben seit, meinen herzlichen Glückwunsch. Das Haus könnt ihr freilich nicht wiederhaben. Es ist schließlich bewohnt. Aber.. ich könnte euch vielleicht eine Alternative anbieten. Wir hätten unteranderem.." Andi schlug eine andere Seite im Buch auf, auf der die zu verkäuflichen Smials standen" "... ein Drei-Zimmer-Smial im Weiler Lindholz. Direkt das Wasser überblickend. Ein herrlicher Ort zum Angeln. Appropos, ein Angelladen gibt es hier auch in der Nähe. Zwei mittlere Zimmer und ein Großes. Man könnte es schon als Saal bezeichnen. Nur sieben Gold und es gehört ihnen. Sehr beschauliche Siedlung und das Smial der Gemeinschaft Südviertel ist auch gleich die Straße runter."
"Ich bin immer och etwas überwältigt. Sieben Gold? Da muss ich nicht einmal nachschauen." Tobbo wühlte für einen Moment in einer der vielen Taschen: "Soviel führe ich gerade nicht mehr bei mir. Könnt ihr das Smial für mich reservieren? Ich bin sicher, ich kann in ein paar Tagen das Gold auftreiben."
"Es ziehen ja nicht täglich Hobbits hierher, es wird sicher noch ein paar Tage frei sein. "Auftreiben" – ihr klingt etwas zwielichtig. Ich hoffe doch sehr, ihr sprecht von einer ehrlichen Arbeit! Bevor ihr weiterzieht, möchte ich kurz einige Daten richtig stellen. So sie durch eine Authoritätsperson bestätigt werden." Andi griff sich einen Bogen Papier und setzte mit einer Feder an: "Familie? Alter?"
"Ich bin.. hmm.. ich glaube 38 Jahre alt. Meine Eltern sind Mardoc und Clarabell Goldschopf, geboren und aufgewachsen Bockland. Ich habe zwei Geschwister, einen älteren Bruder, Merilsam und meine kleine Schwester Lilyani."
"Ungefähr – das erweckt kein Vertrauen!" Andi schüttelte skeptisch den Kopf: "Nun, sei es wie es sei. Beruf?"
"Ich muss gestehen, ich kann derzeit mit keinem zu Diensten sein. Ich bin gereist, müsst ihr wissen. Hab Karte gezeichnet. Ich könnte..."
"Nein, nein. Das tut hier nichts zur Sache, was ihr könntet. Dann notiere ich mal "Gelehrter mit abenteuerlichem Hintergrund". Das könnt ihr später ja noch ändern lassen."
Nach dem kurzem Geplänke verabschiedte sich Tobbo zunächst und wanderte zurück in die Richtung, aus der er kam, nur das er nach Michelbinge abbog. Im "Adler und Kind", dem hiesiegen Gasthaus quartierte er sich in ein Zimmer ein und ließ sich grübelnd an einen Tisch fallen. Seufzend zog er einen Bogen Papier aus de dem Gepäck und setzte an:
"Liebe Lilyani,
du wirst es nicht glauben. Ich bin es, dein Tobbo. Jah, ich bin gar nicht verstorben, sondern war nur auf Reisen. Ich hätte nicht mit dieser Rückkehr gerechnet und bin mir jetzt nicht sicher, was ich dir schreiben soll. Ich bin es wirklich, soviel ist sicher! Erinnerst du dich noch an unsere Ausflüge in den alten Wald? Bei einem trafen wir auf einen Wolf und ich wollte ihn mit einem geschickten Steinwurf vertreiben, Es hatte ihn provoziert und er hätte uns junge Hobbits sicher verspeist, wenn du nicht einen Stock gegriffen hättest und auf ihn eingedroschen. Das haben wir nie zuhause erzählt.
Du wohnst jetzt in Hafergut? Das ist ja nicht gerade um die Ecke, ich hatte gehofft, dich und Meril gleich besuchen zu können. Und Mutti und Vati natürlich auch... nur wie mache ich das, ohne das sie vor Schreck tot umfallen? Du bist ja inzwischen auch volljährig, was machst du derzeit? Bist du verheiratet?
Wie du ja sicher leider weißt, hat ma mein Haus und meine Möbelversteigert. Nun habe ich nicht mehr genug um mir ein Neues kaufen zu können. (Mein Gold war schließlich im Haus!) Kannst du mir bitte aus der Klemme helfen? Ich frage gar nicht gern, aber ich kann ja auch nicht für immer im "Adler und Kind" wohnen.
Wenn ich etwas ausgeruhte bin und meine Notizen gesichtet habe, werde ich dir ausführlich von meinen Abenteuern berichten, versprochen!
Dein dich liebender großer Bruder,
Tobbo Goldschopf"
Unzufrieden schaute er auf den schäbigen Brief in seiner Hand, zuckte mit den Schultern und faltete ihn zusammen. Hoffentlich war der Post-Schnelldienst noch immer so schnell wie damals.
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Einige Tage später, Tobbo saß wie sooft im Schankraum bei einer kräftigen Zwischenmalzeit, erhielt er ein Antwortschreiben. Ein kurzer Brief, welcher an einigen Stellen deutlich von Tropfen verschmiert war und einen dicken, klimpernden Beutel.
"Lieber Tobbo,
ich wusste immer, dass es dir gut geht. Immer! Ich bin trotzdem jubelnd (und weinend) von der Post nach Hause gelaufen. Ich möchte alles von deiner Reise hören! Wie geht es dir? Hast du immer genug zu essen gehabt? Wo warst du überall? Hast du mir etwas mitgebracht? Ich hab dich schrecklich vermisst! Du musst daheim unbedingt erzählen, dass du wieder da bist. Geh einfach hin, unsere Eltern sind robuste Hobbits, die werden schon nicht gleich umfallen. Naja, Papa vielleicht schon, aber Mama ist eiche echte Brandybock. Die ist Abenteuer ihrer Kinder doch gewöhnt.
Ich bin jetzt Grenzerin oben in Hafergut. Das ist ein wirklch schöner Beruf, den ganzen Tag ganz ich draußen umherstreifen. Manchmal helfe ich auch im Nordhüttinger Hof aus. Mama fragt auch jeden Monat, ob ich verheiratet bin und wann sie Enkel erwarten darf. Jeden Monat. Ich würde ja, aber hey, ich nehm auch nicht den Erstbesten.
Ich habe dir einen Beutel mit Münzen beigelegt, der sollte deine Ausgaben erstmal decken. Wenn du mehr benötigst, schreib mir. (Schreib mir so oder so, am besten, du kommst mich besuchen!)
Ich habe mich kurz gefasst, ich möchte dir ja schnell etwas Gold zukommen lassen. Ist im Grunde genommen ja auch dein Gold.
Liebe Grüße,
Lilyani"
Er sollte ihr sofort Antworten, sobald er einen Fuß in sein neues Haus gesetzt hatte.
Lächelnd vertaute Tobbo seine Besitztümer wieder auf dem Rücken von Isabella und machte sich auf den Weg zu Andi Dachsbau. Dort überreichte er diesem die ensprechende Summe.
Ein paar Formalitäten später marischierte Tobbo auch schon nach Lindholz, einen Schlüßel und einen Streifen Papier mit der Adresse darauf in der Hand.
Eine malerische Siedlung erstreckte sich vor ihm, ein gepflegter Weg, welcher sich an den unterschiedlichesen Smials vorbeischlängelte, hinunter zu einem klaren Gewässer. Auf der Bachuferstraße bog er nach rechts ab, wie ihn Andi angewisen hatte. Nur ein kleiner Fußmarsch später, stand er vor einem heimeligen Smial.
"Bachuferstraße 1. Das ist es. Bis hierher sah es doch wirklich gut aus, hoffentlich sind die Nachbarn so freundlich, wie ihre Gärten aussehen. Wilkommen in unserem neuen Zuhause, Isa!"
Mit diesen Worten stieß er das Tor und schritt voran.
((OOC: Für konstriktive Kritik bin ich zu haben!))
"Sieh mal Isa, dort unten haben wir uns kennen gelernt. Du warst noch ein junges Fohlen und ich ein verwegener Hobbit der ein Rennen gewinnen wollte. Dahinter... was meinst du, hat jemand mal nach meinem Haus gesehen? Bestimmt quillt der Briefkasten über vor Post."
Isabella, schnaubt leise, während Tobbo durch ihre Mähne streichelt, einen kurzen Blick auf den großen Berg aus Andenken werfend. Schilde, zwei Stühle, ein altes Schwert, ein geschnitzter Fuchs aus Lorien und vieles mehr. Das wertvollste war aber zweifellos die Truhe gefüllt mit Pergammenten, gefüllt mit Karten, Zeichnungen, Notizen und Erinnerungen.
"Hast recht. Der Staub wird mir mindestens bis zur Hüfte gehen und von meinem Garten... nun, ein wilder Wald hat ja auch seine reize. Wie der alte Wald damals in meiner Kindheit. Wie lange waren wir jetzt unterwegs? Waren es fünf Jahre? Oder vielleicht sechs? Ha, ich weiß nichteinmal genau wie alt ich bin."
Hinter einer Kurve erschien das Zelt des Hobbit Schreiberlings, welcher immer einen wachen Blick auf die Bewohner und Grundstücke des Südviertels hatte.
"Ich wär auch gern länger unterwegs gewesen. Schau mich nicht so an, ich freue mich auch wieder hier zu sein. Geregelte Mahlzeiten und anständige Hobbits, welche ihre Prioritäten richtig zu setzen wissen. Aber komm, erinnerst du dich denn nicht an die Abenteuer die wir in Moria hatten? Oder das saftige Gras in Rohan?"
Mit schneller schlagendem Herzen tratt er vor Andi Dachsbau, welcher ihn und sein beladenes Pony neugierig in Augenschein nahm.
"Einen schönen guten Tag, Andi. Was macht das Südviertel? Wie steht es um mein Haus?"
"Einen schönen Tag auch, der Herr. Euer Haus...? Ihr kommt mir bekannt vor... aber ich kann euer Gesicht nicht ganz zuordnen. Und ist das dort an eurem Gürtel ein Schwert? Ihr seid doch nicht auf Ärger aus, ich bin jederzeit bereit, die Landbüttel zu rufen!"
Abwehrend hob Tobbo die Hände. "Gemach, gemach. Das ist nur ein Mathom. Eine kleine Erinnerung an überstandene Fährnisse. Mein Name ist Tobbo Goldschopf und ich bin im besitz eines Hauses. Ich bin vielleicht nicht der respektabelste Hobbit, aber meine Intentionen sind friedlicher Natur. Ich möchte nur nach Hause und mich von den Strapazen erholen."
"Ein Abenteuerer. So...so." Herr Dachsbau betrachtete ihn immer noch skeptisch. "Herr Goldschopf. Nun lasst mir einen moment um in meiner Liste nachzuschauen." Andi schlug ein dickes Buch auf und Blätterte schnell bis zum Buchstaben G. Dort fuhr er mit dem Finger die Liste entlang und murmelte Namen. "Tobbo Goldschopf, ehemals wohnhaft Hasenwies, Eggenstraße 6. Für verstorben erklärt vor fünf Jahren." Er schaute auf und nickte.
"Öhm. Da fehlen mir die Worte. Ich bin verstorben - das ist jetzt ein Scherz, oder nicht?"
Andi schob ihm das Buch unter die Nase und deutete auf die entsprechende Zeile. Schwarz auf weiß stand dort das vorgelesene. Mit ein paar kleinen weiteren Notizen.
"Das kommt jetzt etwas unerwartet. Wie ihr eindeutig sehen könnt, entspricht das nicht den Tatsachen."
"Es sei denn ihr seid ein Hochstapler, aus den Notizen hier geht hervor, das Herr Goldschopf recht wohlhabend war und eine feine Höhle besaß."
"HEY! Ich bin Herr Goldschopf. Ich werde doch wohl wissen wer ich bin! Was ist nun aus meinem Haus geworden?"
"Nehmen wir an, ihr seid wer ihr behauptet – seid euch versichert, ich werde diesen Vorfall den Landbütteln melden - lasst mich nachsehen. Ja, das Haus wurde verkauft, genauso wie die Möbel. Einige Andenken gingen zusammen mit dem Gold zu gleichen Teilen nach Hafergut, zu einem gewissen Fräulein Lilyani Goldschopf und nach Bockland, zu Herrn Merilsam Goldschopf."
"Wie bitte, jetzt bin ich nicht nur tot, mein Haus gibt es auch nicht mehr?" Tobbo hielt sich leicht wankend an seinem Pony fest und atmete ein paar mal tief ein und aus. "So habe ich mir meine Rückkehr wahrlich nicht vorgestellt. Was mache ich denn nun? Ich hatte gehofft, endlich mal wieder in meinem Bett zu schlafen und... und.. und.... Das ist alles ein schlechter Scherz."
"Meine Bücher sind immer korrekt. Wenn ihr nun doch nicht verstorben seit, meinen herzlichen Glückwunsch. Das Haus könnt ihr freilich nicht wiederhaben. Es ist schließlich bewohnt. Aber.. ich könnte euch vielleicht eine Alternative anbieten. Wir hätten unteranderem.." Andi schlug eine andere Seite im Buch auf, auf der die zu verkäuflichen Smials standen" "... ein Drei-Zimmer-Smial im Weiler Lindholz. Direkt das Wasser überblickend. Ein herrlicher Ort zum Angeln. Appropos, ein Angelladen gibt es hier auch in der Nähe. Zwei mittlere Zimmer und ein Großes. Man könnte es schon als Saal bezeichnen. Nur sieben Gold und es gehört ihnen. Sehr beschauliche Siedlung und das Smial der Gemeinschaft Südviertel ist auch gleich die Straße runter."
"Ich bin immer och etwas überwältigt. Sieben Gold? Da muss ich nicht einmal nachschauen." Tobbo wühlte für einen Moment in einer der vielen Taschen: "Soviel führe ich gerade nicht mehr bei mir. Könnt ihr das Smial für mich reservieren? Ich bin sicher, ich kann in ein paar Tagen das Gold auftreiben."
"Es ziehen ja nicht täglich Hobbits hierher, es wird sicher noch ein paar Tage frei sein. "Auftreiben" – ihr klingt etwas zwielichtig. Ich hoffe doch sehr, ihr sprecht von einer ehrlichen Arbeit! Bevor ihr weiterzieht, möchte ich kurz einige Daten richtig stellen. So sie durch eine Authoritätsperson bestätigt werden." Andi griff sich einen Bogen Papier und setzte mit einer Feder an: "Familie? Alter?"
"Ich bin.. hmm.. ich glaube 38 Jahre alt. Meine Eltern sind Mardoc und Clarabell Goldschopf, geboren und aufgewachsen Bockland. Ich habe zwei Geschwister, einen älteren Bruder, Merilsam und meine kleine Schwester Lilyani."
"Ungefähr – das erweckt kein Vertrauen!" Andi schüttelte skeptisch den Kopf: "Nun, sei es wie es sei. Beruf?"
"Ich muss gestehen, ich kann derzeit mit keinem zu Diensten sein. Ich bin gereist, müsst ihr wissen. Hab Karte gezeichnet. Ich könnte..."
"Nein, nein. Das tut hier nichts zur Sache, was ihr könntet. Dann notiere ich mal "Gelehrter mit abenteuerlichem Hintergrund". Das könnt ihr später ja noch ändern lassen."
Nach dem kurzem Geplänke verabschiedte sich Tobbo zunächst und wanderte zurück in die Richtung, aus der er kam, nur das er nach Michelbinge abbog. Im "Adler und Kind", dem hiesiegen Gasthaus quartierte er sich in ein Zimmer ein und ließ sich grübelnd an einen Tisch fallen. Seufzend zog er einen Bogen Papier aus de dem Gepäck und setzte an:
"Liebe Lilyani,
du wirst es nicht glauben. Ich bin es, dein Tobbo. Jah, ich bin gar nicht verstorben, sondern war nur auf Reisen. Ich hätte nicht mit dieser Rückkehr gerechnet und bin mir jetzt nicht sicher, was ich dir schreiben soll. Ich bin es wirklich, soviel ist sicher! Erinnerst du dich noch an unsere Ausflüge in den alten Wald? Bei einem trafen wir auf einen Wolf und ich wollte ihn mit einem geschickten Steinwurf vertreiben, Es hatte ihn provoziert und er hätte uns junge Hobbits sicher verspeist, wenn du nicht einen Stock gegriffen hättest und auf ihn eingedroschen. Das haben wir nie zuhause erzählt.
Du wohnst jetzt in Hafergut? Das ist ja nicht gerade um die Ecke, ich hatte gehofft, dich und Meril gleich besuchen zu können. Und Mutti und Vati natürlich auch... nur wie mache ich das, ohne das sie vor Schreck tot umfallen? Du bist ja inzwischen auch volljährig, was machst du derzeit? Bist du verheiratet?
Wie du ja sicher leider weißt, hat ma mein Haus und meine Möbelversteigert. Nun habe ich nicht mehr genug um mir ein Neues kaufen zu können. (Mein Gold war schließlich im Haus!) Kannst du mir bitte aus der Klemme helfen? Ich frage gar nicht gern, aber ich kann ja auch nicht für immer im "Adler und Kind" wohnen.
Wenn ich etwas ausgeruhte bin und meine Notizen gesichtet habe, werde ich dir ausführlich von meinen Abenteuern berichten, versprochen!
Dein dich liebender großer Bruder,
Tobbo Goldschopf"
Unzufrieden schaute er auf den schäbigen Brief in seiner Hand, zuckte mit den Schultern und faltete ihn zusammen. Hoffentlich war der Post-Schnelldienst noch immer so schnell wie damals.
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Einige Tage später, Tobbo saß wie sooft im Schankraum bei einer kräftigen Zwischenmalzeit, erhielt er ein Antwortschreiben. Ein kurzer Brief, welcher an einigen Stellen deutlich von Tropfen verschmiert war und einen dicken, klimpernden Beutel.
"Lieber Tobbo,
ich wusste immer, dass es dir gut geht. Immer! Ich bin trotzdem jubelnd (und weinend) von der Post nach Hause gelaufen. Ich möchte alles von deiner Reise hören! Wie geht es dir? Hast du immer genug zu essen gehabt? Wo warst du überall? Hast du mir etwas mitgebracht? Ich hab dich schrecklich vermisst! Du musst daheim unbedingt erzählen, dass du wieder da bist. Geh einfach hin, unsere Eltern sind robuste Hobbits, die werden schon nicht gleich umfallen. Naja, Papa vielleicht schon, aber Mama ist eiche echte Brandybock. Die ist Abenteuer ihrer Kinder doch gewöhnt.
Ich bin jetzt Grenzerin oben in Hafergut. Das ist ein wirklch schöner Beruf, den ganzen Tag ganz ich draußen umherstreifen. Manchmal helfe ich auch im Nordhüttinger Hof aus. Mama fragt auch jeden Monat, ob ich verheiratet bin und wann sie Enkel erwarten darf. Jeden Monat. Ich würde ja, aber hey, ich nehm auch nicht den Erstbesten.
Ich habe dir einen Beutel mit Münzen beigelegt, der sollte deine Ausgaben erstmal decken. Wenn du mehr benötigst, schreib mir. (Schreib mir so oder so, am besten, du kommst mich besuchen!)
Ich habe mich kurz gefasst, ich möchte dir ja schnell etwas Gold zukommen lassen. Ist im Grunde genommen ja auch dein Gold.
Liebe Grüße,
Lilyani"
Er sollte ihr sofort Antworten, sobald er einen Fuß in sein neues Haus gesetzt hatte.
Lächelnd vertaute Tobbo seine Besitztümer wieder auf dem Rücken von Isabella und machte sich auf den Weg zu Andi Dachsbau. Dort überreichte er diesem die ensprechende Summe.
Ein paar Formalitäten später marischierte Tobbo auch schon nach Lindholz, einen Schlüßel und einen Streifen Papier mit der Adresse darauf in der Hand.
Eine malerische Siedlung erstreckte sich vor ihm, ein gepflegter Weg, welcher sich an den unterschiedlichesen Smials vorbeischlängelte, hinunter zu einem klaren Gewässer. Auf der Bachuferstraße bog er nach rechts ab, wie ihn Andi angewisen hatte. Nur ein kleiner Fußmarsch später, stand er vor einem heimeligen Smial.
"Bachuferstraße 1. Das ist es. Bis hierher sah es doch wirklich gut aus, hoffentlich sind die Nachbarn so freundlich, wie ihre Gärten aussehen. Wilkommen in unserem neuen Zuhause, Isa!"
Mit diesen Worten stieß er das Tor und schritt voran.
((OOC: Für konstriktive Kritik bin ich zu haben!))