Marblo Schleichfuss – Kopflos durch Mittelerde
Verfasst: Samstag 25. Oktober 2014, 18:00
Wegscheid
„Ein paar Töften, eine Gurke, Salz und Pfeffer, ein Laib Brot, ein Glas Marmelade, ein Glas Schmalz. Das sollte bis nach Bree reichen. Karotten bleiben hier. Die mag ich nicht.“
Fröhlich vor sich hin pfeifend verstaute er den Proviant in einem Beutel. Die Hälfte davon hatte er aus dem Efeubusch mitgehen lassen. So war er nicht gezwungen das kleine Speisekämmerchen in ihrem Wagen zu schröpfen. Allzu viel gab es eh nicht her. Der Efeubusch würde es verschmerzen.
„Du bist verrückt Marblo. Du weißt doch gar nicht wo dieses Wilderland genau ist. Und außerdem brauche ich dich hier. Alles nur wegen dieser dämlichen Punica. Irgendwas stimmt doch mit der nicht. Nicht einmal ihre eigene Schwester kann sie leiden.“
Marblo blickte sie mit seinem freundlichen Hundeblick an, als hätte sie ihm gerade ein Lob ausgesprochen.
„Ihre Schwester ist ja auch selber doof. Ich mag Punica. Das reicht doch.“
Aurinja stemmte die Hände in die Hüften und versuchte ein besonders ernstes Gesicht aufzusetzen.
„Marblo Schmalfuss. Wenn du jetzt gehst sind wir keine Freunde mehr.“
Ihre Drohung schien nur wenig Eindruck zu machen. Marblo machte sich weiter an dem Beutel zu schaffen. Er verschnürte eine Pfanne und eine Decke daran und klatschte dann vor Freude in die Hände.
„Toll. Ich mache eine richtige Abenteuerreise. Und bestimmt finde ich auch einen Schatz wie der Bilbo Beutlin. Hoffentlich sind keine Karotten in der Schatztruhe.“
Für einen Moment dachte er ernsthaft darüber nach ob wohl jemand Karotten in einer Schatztruhe lagern würde.
„Das ist so ein Unsinn. Du findest weder einen Schatz, noch wirst du Punica finden. Den Tod wirst du finden. Sonst nichts. Aber eins sag ich dir. Ich komme dich nicht holen wenn du in Schwierigkeiten steckst. Du….du…du….Doofmann.“
Ein Augenblick später flog Marblo ein Holzlöffel entgegen und er konnte sich noch gerade eben drunter wegducken, so dass der Löffel gegen die Holzwand des Wagens krachte. Dann schlug die Tür zu und Aurinja war verschwunden. Ein bisschen mulmig war ihm jetzt schon. So hatte sich Aurinja noch nie aufgeregt. Er hob den Löffel von dem Boden auf und blickte dann zum Fenster hinaus. Es war sehr trüb und man konnte gar nicht sagen ob es schon Abend wurde oder noch am Tage war. Sein Blick fand zwei Gestalten an einem Lagerfeuer sitzend. Dem Erscheinungsbild nach zu Urteilen wohl ein Hobbit und ein Zwerg.
„Was machen die denn da? Sitzen da im Regen.“
Er sah wie der Zwerg aufstand und mit einem Beutel rumfuchtelte. Der Hobbit stand ebenfalls auf und machte einen Schritt zurück. Dann fiel er Rücklings über einen Baumstamm und der Zwerg warf sein Bündel nach ihm um anschließend in schallendes Gelächter zu verfallen. Marblo lachte ebenfalls obwohl er nicht wirklich verstand was die da draußen trieben. Aber es hatte lustig ausgesehen als der Hobbit über den Baumstamm gefallen war.
„Das sind ja lustige Leute.“ sagte er sich
In Wegscheid kamen wirklich die sonderbarsten Leute zusammen. Leute die sich ansonsten wohl nie begegnen würden. Aber in Wegscheid trafen sie sich. Und besonders zur Sommerzeit sammelten sich oft Wanderer an ihren Feuern und erzählten ihnen von den Reisen die sie erlebt hatten. Marblo hatte ihnen immer gern zugehört und nun sollte er selber eine Reise antreten.
„Wilderland. Ich komme. Bald bin ich ein großer Held.“ rief er voller Euphorie.
Dann hüpfte vor Freude im Kreis herum, prallte mit voller Wucht gegen einen Deckenbalken und ging zu Boden.
„Autsch. Das tat weh.“
Er rubbelte sich den Kopf und spürte wie sich unvermittelt eine Beule darauf bildete. Konzentrieren, hatte das Fräulein Tulpeline beim Selbstverteidigungskurs gesagt. In der Hoffnung, sich auf seiner Reise gegen wilde Tiere besser verteidigen zu können, hatte er sich zu dem Kurs angemeldet. Aber ob man den Herrn Brammel mit einem wilden Tier vergleichen konnte, da war er sich nicht sicher. Er dachte darüber nach mit was für einem Tier man den Gastwirt vergleichen könnte, aber weder Wolf noch Keiler schienen passend zu sein. Und ein Bär sah der Herr Brammel nun wirklich nicht aus. Er roch viel besser als ein Bär und weniger Haare hatte er auch.
„Wonach riechen denn Bären?“ murmelte er ohne ernsthaft darüber nachzudenken.
Bei einer Sache war er sich aber sicher. So gefährlich wie der Herr Brammel konnten keine wilden Tiere sein. Mehrmals hatte er Marblo zu Boden befördert und er war sich sicher, dass es weniger am eigenen Unvermögen als an Herr Brammels herausragenden Fähigkeiten eine Keule zu schwingen, lag.
Dann sprang er auf, verschnürte noch schnell seine Steinschleuder an dem Bündel und schulterte alles. Sein Blick wanderte noch einmal durch den Wagen. Er würde Wegscheid vermissen und er freute sich jetzt schon auf die Rückkehr. Dann hoffentlich mit Punicas Gesellschaft.
Wilderland. Hinter Bree und über einen Berg so hatte Herr Stolzfuss den Weg beschrieben. Oder so ähnlich. Er sollte sich noch von Aurinja verabschieden. Sie war für ihn wie eine Schwester und machte sich sicher nur große Sorgen. Zu Recht, wie er Wochen später noch feststellen sollte. Dann stolperte er zur Tür hinaus in den leichten Nieselregen.
„Ein paar Töften, eine Gurke, Salz und Pfeffer, ein Laib Brot, ein Glas Marmelade, ein Glas Schmalz. Das sollte bis nach Bree reichen. Karotten bleiben hier. Die mag ich nicht.“
Fröhlich vor sich hin pfeifend verstaute er den Proviant in einem Beutel. Die Hälfte davon hatte er aus dem Efeubusch mitgehen lassen. So war er nicht gezwungen das kleine Speisekämmerchen in ihrem Wagen zu schröpfen. Allzu viel gab es eh nicht her. Der Efeubusch würde es verschmerzen.
„Du bist verrückt Marblo. Du weißt doch gar nicht wo dieses Wilderland genau ist. Und außerdem brauche ich dich hier. Alles nur wegen dieser dämlichen Punica. Irgendwas stimmt doch mit der nicht. Nicht einmal ihre eigene Schwester kann sie leiden.“
Marblo blickte sie mit seinem freundlichen Hundeblick an, als hätte sie ihm gerade ein Lob ausgesprochen.
„Ihre Schwester ist ja auch selber doof. Ich mag Punica. Das reicht doch.“
Aurinja stemmte die Hände in die Hüften und versuchte ein besonders ernstes Gesicht aufzusetzen.
„Marblo Schmalfuss. Wenn du jetzt gehst sind wir keine Freunde mehr.“
Ihre Drohung schien nur wenig Eindruck zu machen. Marblo machte sich weiter an dem Beutel zu schaffen. Er verschnürte eine Pfanne und eine Decke daran und klatschte dann vor Freude in die Hände.
„Toll. Ich mache eine richtige Abenteuerreise. Und bestimmt finde ich auch einen Schatz wie der Bilbo Beutlin. Hoffentlich sind keine Karotten in der Schatztruhe.“
Für einen Moment dachte er ernsthaft darüber nach ob wohl jemand Karotten in einer Schatztruhe lagern würde.
„Das ist so ein Unsinn. Du findest weder einen Schatz, noch wirst du Punica finden. Den Tod wirst du finden. Sonst nichts. Aber eins sag ich dir. Ich komme dich nicht holen wenn du in Schwierigkeiten steckst. Du….du…du….Doofmann.“
Ein Augenblick später flog Marblo ein Holzlöffel entgegen und er konnte sich noch gerade eben drunter wegducken, so dass der Löffel gegen die Holzwand des Wagens krachte. Dann schlug die Tür zu und Aurinja war verschwunden. Ein bisschen mulmig war ihm jetzt schon. So hatte sich Aurinja noch nie aufgeregt. Er hob den Löffel von dem Boden auf und blickte dann zum Fenster hinaus. Es war sehr trüb und man konnte gar nicht sagen ob es schon Abend wurde oder noch am Tage war. Sein Blick fand zwei Gestalten an einem Lagerfeuer sitzend. Dem Erscheinungsbild nach zu Urteilen wohl ein Hobbit und ein Zwerg.
„Was machen die denn da? Sitzen da im Regen.“
Er sah wie der Zwerg aufstand und mit einem Beutel rumfuchtelte. Der Hobbit stand ebenfalls auf und machte einen Schritt zurück. Dann fiel er Rücklings über einen Baumstamm und der Zwerg warf sein Bündel nach ihm um anschließend in schallendes Gelächter zu verfallen. Marblo lachte ebenfalls obwohl er nicht wirklich verstand was die da draußen trieben. Aber es hatte lustig ausgesehen als der Hobbit über den Baumstamm gefallen war.
„Das sind ja lustige Leute.“ sagte er sich
In Wegscheid kamen wirklich die sonderbarsten Leute zusammen. Leute die sich ansonsten wohl nie begegnen würden. Aber in Wegscheid trafen sie sich. Und besonders zur Sommerzeit sammelten sich oft Wanderer an ihren Feuern und erzählten ihnen von den Reisen die sie erlebt hatten. Marblo hatte ihnen immer gern zugehört und nun sollte er selber eine Reise antreten.
„Wilderland. Ich komme. Bald bin ich ein großer Held.“ rief er voller Euphorie.
Dann hüpfte vor Freude im Kreis herum, prallte mit voller Wucht gegen einen Deckenbalken und ging zu Boden.
„Autsch. Das tat weh.“
Er rubbelte sich den Kopf und spürte wie sich unvermittelt eine Beule darauf bildete. Konzentrieren, hatte das Fräulein Tulpeline beim Selbstverteidigungskurs gesagt. In der Hoffnung, sich auf seiner Reise gegen wilde Tiere besser verteidigen zu können, hatte er sich zu dem Kurs angemeldet. Aber ob man den Herrn Brammel mit einem wilden Tier vergleichen konnte, da war er sich nicht sicher. Er dachte darüber nach mit was für einem Tier man den Gastwirt vergleichen könnte, aber weder Wolf noch Keiler schienen passend zu sein. Und ein Bär sah der Herr Brammel nun wirklich nicht aus. Er roch viel besser als ein Bär und weniger Haare hatte er auch.
„Wonach riechen denn Bären?“ murmelte er ohne ernsthaft darüber nachzudenken.
Bei einer Sache war er sich aber sicher. So gefährlich wie der Herr Brammel konnten keine wilden Tiere sein. Mehrmals hatte er Marblo zu Boden befördert und er war sich sicher, dass es weniger am eigenen Unvermögen als an Herr Brammels herausragenden Fähigkeiten eine Keule zu schwingen, lag.
Dann sprang er auf, verschnürte noch schnell seine Steinschleuder an dem Bündel und schulterte alles. Sein Blick wanderte noch einmal durch den Wagen. Er würde Wegscheid vermissen und er freute sich jetzt schon auf die Rückkehr. Dann hoffentlich mit Punicas Gesellschaft.
Wilderland. Hinter Bree und über einen Berg so hatte Herr Stolzfuss den Weg beschrieben. Oder so ähnlich. Er sollte sich noch von Aurinja verabschieden. Sie war für ihn wie eine Schwester und machte sich sicher nur große Sorgen. Zu Recht, wie er Wochen später noch feststellen sollte. Dann stolperte er zur Tür hinaus in den leichten Nieselregen.