Aikbrand, Aroins Sohn

Geschichten aus Tolkiens Welt vom Herrn der Ringe und anderen Werken.
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Eikoweis
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Aikbrand, Aroins Sohn

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Donnerstag 4. September 2014, 03:05

Vorgeschichte:
In den Tagen als Dain I. König im grauen Gebirge war wurde Aroin, Glorins Sohn, geboren (2536). Er war der dritte dieses Namens in einer langen Linie ehrenwerter, aber für die Geschichte seines Volkes nie bedeutungsvoller Zwerge. Trotzdem ließ sich auch sein Stamm, wenn sich denn jemand die Mühe gemacht hätte, auf Durin den Unsterblichen zurückführen. Aber es heißt, dass im Blut seiner Ahnen auch das der Eisenbärte floß - die Erinnerung daran scheint aber seit Generationen verblasst.
Als es sich nun damals ergab, dass die Drachen in den Ödlanden hinter den Bergen wieder Rege wurden kam es schließlich zum Krieg zwischen den Zwergen und den unheilvollen Würmern. Am Ende wurde Dain I. im Jahr 2589 gemeinsam mit seinem Sohn Fror vor den Türen seiner Halle von einem Kaltdrachen erschlagen.
Aroin ging noch jung an Jahren im Gefolge von Dains rechtmäßigen Erben Thrór zum einsamen Berg - dem Erebror. Dort arbeitete er in den Schmieden und war für seine Kunstfertigkeit in der Herstellung von edlen Zwergenrüstungen hoch angesehen.
In diesen glücklichen Jahren wurde sein Sohn Arodrin geboren (2651) und hier hätte er in einem gesegneten Alter friedvoll in die Halle seiner Ahnen einziehen können, wäre nicht die Zeit des Unglücks und Leids über die Zwerge vom Einsamen Berg hereingebrochen. Denn Smaug der Goldene brachte Verwüstung und Tod. Und hier starb Aroin hoch an Jahren und doch noch voller Kraft elendig in den Flammen des Drachen. (2770)
Nur ein glücklicher Zufall sorgte dafür das die Linie seines Blutes an diesem Tage nicht gänzlich ausgelöscht wurde, denn sein Sohn Arodrin war zum Zeitpunkt des Angriffs in Thal, um Rüstungen auszuliefern. Zwar wurde auch die Stadt der Menschen dem Erboden gleich gemacht, doch konnte er der Verwüstung entgehen und floh in den Osten, wo er schließlich die Eisenberge erreichte. Hätte er gewusst, dass König Thrór und sein Sohn Thráin ebenfalls entkommen waren, hätte er sich diesen wohl angeschlossen. Doch das Schicksal wollte es anders.
In den Eisenbergen fand Arodrin schließlich eine neue Heimat und gründete - und jeder weiß, dass dies nicht selbstverständlich ist - schon bald eine Familie. Nur wenig Zeit verging und ihm wurde (2793) ein Sohn geschenkt, den er zu Ehren seines Vaters dessen Namen gab - Aroin IV
Doch glückliche Zeiten vergingen in diesen Jahren schnell für jemanden vom Volk der Zwerge. Als es zum großen Krieg gegen die Orks kam, aus Rache wegen des schändlichen Mordes an Thrór durch Azog, zog Arodrin mit in den Krieg und seine Axt fällte viele dieses abscheulichen Gezüchts. Doch schließlich stand auch er vor den Osttoren Morias und focht einen verzweifelten Kampf in der Schlacht von Azanulbizar. Als ihm letztlich die Kräfte schwanden wurde er hinterrücks von einer Orkklinge durchbohrt. Doch noch im Fallen ließ er seine Axt kreisen und mit ihm fielen drei weitere der abscheulichen Kreaturen. Dann hauchte er sein Leben aus und sein Leichnahm wurde wie der aller Gefallenen - ganz entgegen der Sitte im Volk der Zwerge - verbrannt. Doch seit diesen Tagen spricht jeder voll Stolz von seinen Ahnen, wenn sie zu denn "verbrannten Zwergen" gehören.
Aroin IV war zur Zeit des Krieges noch ein Kleinkind und schließlich wuchs er ohne Vater in den Hallen der Eisenberge auf und Dain Eisenfuß war sein König. In dessen Reich erblickten auch seine Söhne Aroinorin (2902) und Aikbrand (2911) das Licht der Welt. Doch war dieses Jahr auch die Zeit des Schicksals und der Wende in seinem Leben, denn sein Weib starb bei der Geburt des zweiten Kindes und in sein Herz gruben sich Schatten und Verzweiflung. Die Zeit mag vieles Heilen, doch alle Wunden mag sie niemals auslöschen und so wurde sein Sinnen immer schwerer und er wirkte um vieles älter als er in Wirklichkeit war. Doch vergingen noch (für ein Menschenleben) viele Jahre, bevor er beschloss, die Hallen, die für ihn mit Traurigkeit verbunden waren, zu verlassen.
Er wusste von einem Zwergenreich im fernen Westen und dorthin sehnte sich sein Herz. Und so machte er sich im Jahr 2937 gemeinsam mit seinen noch sehr jungen Söhnen auf in das Land, von dem er gehört hatte. Doch kam er dort nie an.
Die kleine Gruppe, der sich noch vier weitere Angehörige seines Volkes angeschlossen hatten, erreichte nach Wochen der Wanderung das Nebelgebirge und fand hier - viele Tagesmärsche nördlich von Kazâd-dûm - einen verlassenen Zwergenstollen. Vielleicht waren hier Vorfahren vor langer Zeit der Hoffnung nachgegangen, ebenfalls auf Mithril zu stoßen. Doch entweder aus Gründen des Misserfolges oder weil sie vertrieben wurden hatten sie dieses Vorhaben schließlich wieder aufgegeben.
Die Gruppe beriet sich und ihre Herzen richteten sich darauf aus, hier zumindest für eine Weile zu bleiben, um zu sehen, was der Berg zu geben bereit war. Aus der Weile wurden Monate und aus den Monaten wurden Jahre und so wuchsen Aroinorin und Aikbrand in dieser Enklave auf.
Während sich der Ältere der Beiden wie sein Urgroßvater auf die Fertigung von Rüstungen verstand, erlernte Aikbrand die Kunst der Waffenschmiede. Und scharfe Äxte waren in dieser Gegend, in der auch immer wieder Gruppen von Orks zugegen waren, gut zu gebrauchen. Ihre Zuflucht aber, die Ausgänge zu beiden Seiten des Gebirges hatte, wurde von den Schändlichen nie entdeckt - war sie doch nur über enge Spalten im Stein zu erreichen.
Mitrhil fand man nicht, doch war die Mine reich an Erz und brachte auch bescheidene Mengen Gold und Silber hervor. Dies ließ sich handeln mit den wenigen Menschen, die noch an den Oberläufen des Anduin lebten. So verblasste nach und nach der Wunsch, den Weg in den Westen fortzusetzen und man fand neue Heimat.
Wenig Neuigkeiten von Außen drang an die Ohren der Gruppe, doch eilte auch hierher die Nachricht von der Schlacht der fünf Heere und Smaugs Untergang. Hin und wieder machte sich daraufhin jemand auf zum Erebror, doch wollte man den endgültigen Weg zurück in den Osten nicht mehr antreten.

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Re: Aikbrand, Aroins Sohn

Ungelesener Beitragvon Eikoweis » Sonntag 4. Januar 2015, 21:46

Alles im Folgenden Geschriebene war ein erster Entwurf, den ich aber wieder verworfen habe. Ich lasse ihn als Erinnerung stehen, auch wenn Rotinia nie im Nebelgebirge war und Aroin bis zu seinem Fortgang gen Westen nie etwas von Hobbits gehört hat.
Es war das Jahr 2992 als ein kleines Wesen in das eh schon schwierige Leben der Gruppe trat und es gehörig auf den Kopf stellte. Die Geschichten des rothaarigen Wirbelwindes werden in einem anderen Buch geschrieben, doch die Gedanken die Aroin seit ihrer Ankunft im Kopf kreisten, mögen dort nicht verzeichnet sein.

Er wusste natürlich, dass das kleine Mädchen weder dem Volk der Zwerge noch dem der Menschen entstammte. Man sagte es gäbe noch ein anderes Geschlecht - die Halblinge, von denen in den Geschichte der Vergangenheit kein Wort geschrieben steht. Nur von einem hatte der alte Zwerg gehört. Ein Meisterdieb soll er gewesen sein und eine entscheidende Rolle in der Rückeroberung des Erebror gespielt haben. Doch da er dieses nicht selber erlebt hatte, hielt er die Erzählungen um diesen eigenartigen Knaben als eine schmückende Verzierung der tatsächlichen Ereignisse - schließlich hatten doch all solche Mythen auch irgendwo einen Ursprung. Mittlerweile war er sich dessen aber nicht mehr sicher - mochte es tatsächlich so gewesen sein .... damals vor rund vier Jahrzehnten?

Er ließ Erkundigungen einholen vom Einsamen Berg und es schien so, als sollte es dieses kleine Volk tatsächlich geben. Irgendwo im Westen noch vor den Blauen Bergen doch weiter als die Verlassenen Lande und die Wetterberge entlang der Großen Oststraße. Ein weiter Weg .... ein zu weiter Weg, um ihn noch vor dem Frühjahr anzutreten. Und so blieb der kleine Rotschopf und wurde Teil der Gemeinschaft. Sie zu bändigen war schwierig, doch vor Aroin hatte sie größten Respekt und nannte ihn "Vater" Und sein Herz beschritt Wege, die lang verlassen zu sein schienen - er schloss sie darin ein und nannte sie Barazbund - Rotkopf. Aus einer teilweise unkenntlichen Stickerei auf einem Stofffetzen, den das Mädchen bei sich trug, schloss er, dass ihr Name Rotinia sei, doch war er sich dessen nicht sicher und er mochte den Klang der Laute nicht. (für den Interessierten Leser - eigentlich erblickte sie als Rotila das Licht der Welt)

Das Frühjahr kam, doch es war regnerisch und stürmisch und Aroin beschloss bis zum Sommer mit einer Entscheidung zu warten. Der Sommer kam, doch die Zwerge waren auf eine neue reichhaltige Ader kostbaren Erzes gestoßen und es war keine Zeit darüber nachzudenken. Der Sommer wich dem Herbst und dieser dem Winter, ohne das etwas geschah. Und so wechselten sich fortan die Jahreszeiten und Aroin wollte nicht mehr daran denken. Außerdem waren ihren handwerklichen Fähigkeiten im Umgang mit Holz schließlich auch unverzichtbar für das Leben hier und wenn sie ihre laute Stimme zum Klang der Saiten erhob, lachte es in ihm. Nur die übrigen Zwerge, bis auf Aikbrand, der ähnlich für das Wesen zu empfinden schien, hielten sich die Ohren zu oder hatte plötzlich unaufschiebbare, wichtige Dinge zu erledigen.
Außerdem war Barazbund der eigenen Erinnerung an ihre frühe Kindheit beraubt, seit der Hieb eines Orks, in dessen Beine sie sich verbissen hatte, sie am Kopf traf. Wozu sollte er da etwas aufwühlen.

Als der Winter 3017/18 vorüber war wandelten sich jedoch seine Gedanken - er hatte gespürt, dass das Alter in seine Knochen kroch. Er war für einen Zwerg zwar noch nicht wirklich hoch betagt, doch das harte und entbehrungsreiche Leben hier hatte ihn müde gemacht. Er wusste, dass er eine Entscheidung zu treffen hatte, wenn ihm noch einige Jahre ruhigen Alters geschenkt werden sollten. Und er traf sie - er würde nun den Weg in den Westen fortsetzen, den er vor 80 Jahren zu beschreiten begonnen hatte. Es waren Vorkehrungen zu treffen. Er wollte nicht als Heimatloser bei seinen Vettern erscheinen und er beschloss, dass er Aikbrand und Aroinorin vorausschicken würde, um dort in den Ered Luin, bereits eine Unterkunft für ihn vorzubereiten. An Gold mangelte es ihm schließlich nicht.
Doch er wusste auch, dass Barazbund bei dieser Reise vermutlich auf Leute ihres Volkes treffen würde und der Wahrheit konnte nicht länger entflohen werden. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass es gut sei, die großen Schätze im Leben alleine zu entdecken und so traf er den Entschluss, sie selber auf die Reise zu schicken. Er drückte Ihr den Stoff-Fetzen aus ihrer Kindheit in die Hand und gab Ihr den Auftrag nach Osten zu gehen und jemanden zu finden, der etwas damit anfangen könne und demjenigen ein Schriftstück zu überreichen.
Barazbund wusste nicht Rechtes damit anzufangen (lesen hatte sie nie gelernt), doch das spielte auch keine Rolle für sie - sie hatte einen Auftrag und Vater vertraute ihrer Stärke. Sie war stolzerfüllt und traf ihre Reisevorbereitungen in Windeseile. Der Abschied fiel ihr schwer, doch sie wusste, dass sie den alten Zwerg nicht enttäuschen wollte und nur so Ehre und Ruhm für sich erlangen konnte. Und so machte sie sich auf den Weg.
Sie wusste nicht, dass ihre beiden Brüder, für die sie sie tatsächlich hielt, ihr in sicherer Entfernung mit eigenem Auftrag folgten. Niemals hätte Aroin, seinen kleinen Rotschopf ohne Schutz die Wildnis durchstreifen lassen - soviel er ihr auch zutraute.
Als sie nach wochenlanger Reise schließlich bewohntes Gebiet erreichten, trennten sich die Brüder. Aroinorin machte sich auf den direkten Weg zu den Blauen Bergen, um den Wünschen seines Vaters zu entsprechen, während Aikbrand seiner Schwester folgte …

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