Hallo liebe Leute!
Ich möchte euch auch diesmal nicht den Brief vorenthalten, den ich vom Ijsbok erhalten habe. Wie schon beim letzten Mal, wurde auch dieser mit einem Falken zugestellt. Mich würde mal interessieren, wo er die ganzen Vögel herbekommt und warum die sowas für ihn machen. Aber egal, hier ist der Brief:
Liebe Sebylla,
heute haben wir den Herrn Elchrond gesehen. Der sieht gar nicht aus, wie ein Elch! Aber der soll schon ganz schön alt sein. Wenn ich das richtig mitbekommen habe ist er damals mit einer Handvoll Spitzohren von den Schmieden Celebrimbors getürmt, als Sauron mit seinen Orks angegriffen hat. Mit anderen Worten, der hat die Zwerge in Khazad-dûm im Stich gelassen. Wüsste nicht warum man so jemandem auch noch zu jubeln sollte. Na jedenfalls sind wir dann wieder aufgebrochen und haben das Brechtal zügig verlassen und uns auf den Weg nach eregion gemacht. Dabei gings bergauf und bergab. Also ich hätte ja den direkten Weg genommen, untendurch einen Stollen durch die Berge. Wäre bestimmt schneller gegangen.
Das Frollein Pastinaka ist eine ganze Zeit neben mir gelaufen. Die Kleine ist putzig, hat mir doch tatsächlich angeboten, mich zu beschützen. Dabei ist sie gerade Mal ein Drei-Humpen-Hoch. Aber Mut hat sie! Anders als der Vladi, der hat den halben Weg gejammert, weil ihn eine Kröte ins Bein gebissen hat und es nun juckt und brennt. Soll er doch froh sein, so weiß er wenigstens, das sein Bein noch dran ist!
Ach ja, den ›Kleinen Ochsen‹ haben sie dann doch nicht vor den Karren gespannt, weil sich der Bieresel wieder angefunden hat. Der war nur irgendwo im Tal auf ner Wiese und hat sich erstmal richtig sattgefressen. Aber dann hab ich was gesehen, das hat mir doch glatt die Sprache verschlagen. Von Brechtal ist auch noch eine Elbenfrau mit uns mitgekommen, die war erst eine ganze Zeit hinten beim Tross. Und der kleine Hörnerhalbling hat die doch tatsächlich abgeschlabbert und umarmt und sonstwie begrabbelt! Einfach abartig, sag ich dir! Da schau ich lieber den Orks beim Essen zu! Das Spitzohr, welches unser Pfadfinder war, hat uns dann auch noch in so eine alte Elbenruine geführt. Also ich hätte mich überhaupt nicht gewundert, wenn das eine Falle gewesen wäre. Manchmal sind die Herren Anführer doch ziemlich blauäugig. Na jedenfalls sind wir dann unbeschadet in diesem Stützpunkt der Spitzohren angekommen. Auch wenn die Anführer wieder von vielen Gefahren und möglichen Verlusten schwadroniert haben, war es eine Reise ohne besondere Vorkommnisse.
Hier im Lager ist es ganz nett. Die Weichzwerge haben zwar wieder gejammert, dass kaum Komfort vorhanden ist, aber ich habe ein geräumiges Zelt mit strohgefüllten Matrazen, Kissen und Decken gefunden. Das ist doch Luxus genug für einen Zwerg! Aber jetzt hau ich mich erstmal aufs Ohr. Wer weiß, was die Fäustlinge morgen wieder für Ideen haben, da ist es besser, wenn ich ausgeschlafen bin. Das heißt ich würde gerne schlafen, aber solange der Herr Mjol-dings vor dem Zelt weiter so falsch und vor allem laut auf der Sackpfeife musiziert, könnte das schwer werden.
Gute Nacht
Ijsbok