Der Ruf des unruhigen Geistes

[Millaray]

Die Sonne dreht sich im Kreise
In seinem ewigen Kreislauf.
Erwärmt die Tage sachte, leise.
Erhellt sie freudig oben drauf.
Die Sterne bleiben Nachts am Himmel
Und führen uns zu unser'm Ziel.
Zu Fuß oder auf einem Schimmel,
Sie helfen uns. Und das ganz viel.
Doch wichtig ist auch das Bestreben,
Der Kampf und Wunsch nach ewig Gut'.
Wir dürfen uns gar nicht aufgeben.
Vertrauen und Hoffnung sind im Blut.
Die Wege führen uns in irre
Und winden sich mal da, mal her.
Wir suchen nach 'ne Karte, selbst 'ne wirre.
Doch hilft das Innere Gefühl viel mehr.
Eine kleine Maid war auf der Suche
Nach Liebe, Freude und auch Glück.
Ob siegte sie? Ob's ging zur Bruche?
Das sehen wir in dieses Stück.

[Millaray]

Aller Anfang ist schwer

Es war ein herrlich schöner Tag.
Der Blumenduft lag in die Lüfte
Verzauberte die Hobbits stark,
Die Unkraut auf die Felder pflücken.
Die Vögel sangen ein Konzert
Voll Eifer, Freude und auch Liebe
Sie gaben dem Zukunft kein Wert
Hier und jetzt waren ihre Triebe.
Eine Stimme hallte durch den Tal.
Durchdrang den Schutz der Blätter.
Besorgt und tragend so ein Qual,
Schrecklicher als schlechtes Wetter.
"Milla" erklang es wieder laut.
Die Antwort war das Schweigen.
Versteckt weit oben in die Laub,
Sie wollte sich nicht zeigen.
"Hast Du mal wieder was zerbrochen?
Oder Verdrückst Du Dich vielleicht?
Haben Deine Brüder Dich gestochen?
Warum ist Dein Gesicht so bleich?"
Die Stimme kam von nebenan.
Sie schaute sich umher.
Nicht weit von ihrem Kirschenbaum
War hoch geklettert... leider... Er.
"Kuber, du. Sofort herunter.
Ich mag Dich hier nicht.
Was interessiert mich das runter?!
Die ewige Kleintochterpflicht..."

[Millaray]

Er versuchte seinen Lachen zu unterdrücken
Und kratzte sich sehr ernst am Kin.
"Ich wollte einige Kirschen pflücken!"
Und setzte ein sehr ernster Mien'.
"Die Grünen?!" Fragte sie verdutz.
"Aha!" Versuchte er zu sagen.
Doch leider hat es nichts genutzt.
Denn beide fingen laut zu lachen.
"Nein. Jetzt im Ernst. Sag mir, bitte,
Was machst Du hier oben drauf?
Kommst Du nicht zu uns in die Mitte?
Was macht Dich nicht mehr so wohlauf?"
Sie zuckte mit den Schultern leicht
Und schaute sich um sich umher.
Ihr Gesicht wurde zittrig weich
Und die Stimme von Tränen überseht.
"Dori erzählte, dass dank mir...
Da bin ich, ja, bei der Arbeit so lässig...
Ein neuer Weg schlagen wir:
Wir machen statt Wein... eben Essig."

[Millaray]

"Mein zweiter Bruder sagte dann,
Ich wär so plumpig bei der Arbeit.
Ich zeige wieder falsch Elan.
Und störe nur. Das ist die Wahrheit.
Der dritte Bruder schrie dann laut,
Ich möge ihnen gestohlen bleiben.
Ich sei so nützlich wie im Herbst der Laub.
Er würde mich mal gänzlich meiden.
Der kleine Bruder seufzte nur
Und schaute mich sehr traurig.
Er schob mich einfach durch die Tür
Und schloss sie hinter mir sehr eifrig."
Die Tränen kullerten herunter.
Sie wischte sie sehr zornig weg.
Hob Kin und sagte mit stimme munter,
"Ich bin doch nicht der letzte Dreck!
Ich werde groß und zeig es Ihnen.
Ich werd' die beste überall.
Sie werden mich bitten mir zu dienen.
Doch wird mir das egal!"
Sie sprang vom Baum und lief hinfort.
Vom Winde weit verweht.
Es blieben Tränen und das Wort
Das selten wieder geht.
Er schwieg. Er sah verloren aus.
Und schaute nach dem Mädchen klein.
Ein Flüstern kam von seinem Hals.
"Früher oder später wirst du mein!"

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