Die Wegscheider - Eine Reise ins Ungewisse

Geschichten aus Tolkiens Welt vom Herrn der Ringe und anderen Werken.
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Die Wegscheider
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Die Wegscheider - Eine Reise ins Ungewisse

Ungelesener Beitragvon Die Wegscheider » Montag 27. April 2015, 18:53

Wegscheid

Das Knarzen einer Tür durchbrach noch weit vor den ersten Sonnenstrahlen die morgendliche Stille in Wegscheid. Kunodoc rückte sich seinen Hut zurecht und streckte sich ausgiebig. Das Knacken einiger Gelenke begleitete dieses morgendliche Ritual und als wäre es der Startschuss in einen neuen Tag, hörte man plötzlich das ein oder andere Huhn in munteres Gegacker einstimmen.

Der rüstige Wegscheider trat die ächzenden Treppen aus seinem Wagen hinunter und begann damit eine fröhliche Melodie vor sich hin zu pfeifen. Zielstrebig ging er zu seinen Ponys die er auf der Wiese hinter seinem Wagen hielt.

„Na ihr beiden. Bereit für eine kleine Reise?“ mit den Worten tätschelte er einem der Ponys über die Nase. Dann führte er beide zu einem Wagen der schon auf der Oststraße bereit stand. Er legte den schnaubenden Vierbeiner den Tragsattel an und befestigte dann Tragriemen mit den Karrenbäumen. Zum Abschluss gab er beiden Ponys noch einen freundschaftlichen Klapps.

„So. Jetzt muss ich die Meute wecken.“ murmelte er vor sich her und schritt zielstrebig durch Wegscheid. An einigen Wagen klopfte er, öffnete die Türen einen Spalt und flüsterte ein paar weckende Worte.

Dann setzte er sich an das noch glimmende Lagerfeuer und stopfte sich eine Pfeife. Nach und nach gesellten sich weitere Wegscheider zu ihm hinzu. Irida war die erste die wach war. Sie wirkte schon recht munter und plauderte direkt mit Kunodoc drauf los. Er war froh dass sie den Weg nach Wegscheid gefunden hatte. Sie hatte ordentlich was im Köpfchen. Was man von Dondric nicht unbedingt behaupten konnte, der sich als nächster hinzugesellte und sich erstmal ausgiebig seinen Po kratzte.

Dambil kam anschließend hinzu und raunzte ein unfreundliches„Morgen“. Er spielte mit seinem stumpfen Messer herum. Kunodoc war sich sicher das man mit dieser Klinge nicht mal ein Laib Brot durchtrennen konnte, aber trotzdem wirkte es irgendwie bedrohlich wenn Dambil damit herumspielte.

Plötzlich rumpelte und klapperte es hinter ihnen. Aurinja war aus ihrem Wagen geklettert und schnurstracks in ein paar Töpfe und Pfannen hineingestolpert. An einem ihrer Füße hing noch ein kleiner Kupferkessel den sie verzweifelt versuchte loszuwerden.

„Ihr macht eurem Namen alle Ehre Fräulein Stolperfuss.“ sagte Kunodoc amüsiert und winkte Aurinja zu sich heran. Von einem rhythmischen Klappern des Kupferkessels begleitet kam sie zu ihm hinüber und lies sich den kupfernen Behälter vom Fuß befreien.

„ Die standen gestern Abend noch nicht da.“ murrte sie entschuldigend und setzte sich ans wärmende Feuer.

„ Die stehen immer da. Du bist nur zu ungeschickt.“ sagte Dambil leise aber dennoch laut genug damit sie es hören konnte. Aurinja stemmte die Hände in die Hüften und wollte gerade ansetzen etwas zu erwidern als Kunodoc die Streithähne unterbrach, bevor sie sich mal wieder in die Haare bekommen würden.

„ Gebt Ruhe. Ich ertrage eure Streitereien nicht am frühen Morgen. Ihr könnt euch noch ausgiebig streiten wenn ihr euch auf den Weg gemacht habt.“

Dambil zwinkerte Aurinja provokant zu. Dann fiel ihm ein, warum sie eigentlich so früh aufgestanden waren.

„ Ich versteh immer noch den Sinn dieser Reise nicht. Ich will hier nicht weg.“ sagte er genervt.

Kunodoc schaute ihn nur schmunzelnd an. Die Blicke der anderen waren alle auf den grauhaarigen Hobbit gerichtet. Er wusste dass sie alle nicht gerne Wegscheid verließen. Das Fräulein Irida war gerade angekommen und sollte sich nun wieder auf den Weg machen. Aber es war notwendig dass sie diese Reise antraten. Heute noch.

„ Ich hab es euch erklärt und ich werde es kein weiteres Mal tun. Ihr verlasst noch heute Morgen Wegscheid. Ihr kehrt in keiner Ortschaft ein und wenn euch jemand fragt, reist ihr als Straßenmusikanten ohne Ziel. Wenn die Zeit gekommen ist, komme ich um euch zu holen. Das werden sicher nur einige Wochen sein. Und jetzt macht euch fertig. Es wird Zeit. Wo ist eigentlich Marblo?“ fragte er an Aurinja gerichtet.

„ Er wollte noch runter an die Wässer um sich zu verabschieden. Sicher ist er gleich wieder da.“ erwiderte sie.

„ Er verabschiedet sich von einem Fluss? Was für eine Dumpfbacke.“ sagte Dambil amüsiert.

„ Lass ihn in Ruhe. Er ist eben ein bisschen anders. Wenigstens ist er nicht so ein Doof….“ zischte Aurinja und wurde erneut von Kunodoc unterbrochen.

„Hört auf damit. Marblo wird sicher gleich zurück sein. Jetzt schnürt eure Bündel und macht euch abreisebereit. Los jetzt.“

Langsam, murrend, und knurrend setzten sie sich in Bewegung. Als Irida sich dran machte ein paar Töpfe zusammenzuschnüren tippte jemand auf ihre Schulter. Es war Kunodoc der sie mit einem freundlichen Lächeln ansah.

„ Fräulein…..ach… lassen wir das mit den Floskeln. Du bist nun auch eine Wegscheiderin. Also bin ich für dich, Kuno.“ mit den Worten streckte er ihr seine Hand entgegen die sie sogleich freudestrahlend ergriff und kräftig schüttelte.

„ Irida….ohne Fräulein. Danke das ihr mich hier so freundlich aufgenommen habt.“ erwiederte sie

Kunodocs Blick wurde nun etwas ernster und er beugte sich langsam zu ihr hinüber und flüsterte ihr ins Ohr.

„ Irida…gib bitte Acht auf Dambil. Er neigt dazu sich mit jedem in die Haare zu bekommen. Versuch ihn bitte aus größerem Ärger rauszuhalten. Und achte auch ein bisschen auf Dondric. Er ist ein guter Junge, aber du wirst sicher schon gemerkt haben das mit ihm was nicht stimmt. Was Marblo angeht, den hat Auri im Griff. Da mache ich mir keine Gedanken.“

Irida nickte selbstbewusst.

„ Ich werde auf die Beiden aufpassen. Und wenn sie nicht hören, müssen sie halt fühlen.“

Sie sagte das mit einem Augenzwinkern, aber Kunodoc war sich sicher, dass es nicht nur leere Worte waren. Die Kleine hatte es faustdick hinter den Ohren.

„ Gut so. Ein paar hinter die Löffel schadet beiden nicht.“ sagte er und klopfte ihr lachend auf die Schulter.

Nach und nach wurde der Wagen mit etwas Proviant, Bündeln, Töpfen, Pfannen und einigen Instrumenten beladen. Kunodoc blickte mit Wehmut auf das beladene Gespann. Er vermisste die Bande jetzt schon und genauso vermisste er es, selber nochmal auf eine Reise zu gehen. Es war sicher schon über 20 Sommer her dass er das Auenland verlassen hatte. Vielleicht war es aber auch einfach an der Zeit, das den jungen Leuten zu überlassen.

Dondric saß pokratzend oben auf dem Wagen und schien nur darauf zu warten dass es losging. Dambil kletterte wie selbstverständlich auf den Bock und nahm die Zügel in die Hand, um deutlich zu machen dass kein anderer diesen Wagen lenken würde. Aurinja und Irida machten es sich im inneren des Wagens gemütlich.

„ Jetzt macht dass ihr weg kommt, bevor ich noch sentimental werde. Passt auf euch auf und denkt daran. Ihr seid reisende Musikanten. Traut niemandem. Dort wo ihr hinfahrt gibt es merkwürdige Leute. Ich komme bald hinterher.“

Er gab einem der Ponys einen Klapps auf den Hintern und unvermittelt setzte es sich mit einem Wiehern in Bewegung. Dambil schnalzte ein paar Mal mit der Zunge und das Gespann wurde langsam flotter. Dondric kletterte hinunter zu dem Bock und setzte sich freudestrahlend neben Dambil.

Plötzlich schlug die Tür am Wagen auf und Aurinja blickte mit einem suchenden Blick daraus hervor.

„ Marblo…wir haben Marblo vergessen.“

Just in diesem Moment sprang ein braunhaariger Hobbit über das Mäuerchen am Rande des Weges und lief dem Wagen hinterher. Mit einem weiten Satz beförderte er sich auf die Holztreppe des Wagens.

„ Da bin ich.“ sagte er triumphierend. Aurinja quittierte seinen Auftritt mit einem Schnaufen und zog Marblo in den Wagen hinein. Die Tür wurde zugezogen und langsam verschwand der Wagen über dem Kuppen. Kunodoc konnte mit Blick auf den Kuppen gerichtet noch eine aufwirbelnde Staubwolke erahnen. Dann wischte er sich eine Träne aus dem Augenwinkel und wendete sich ab.

Ein Huhn hatte sich ihm unbemerkt hinzugesellt und pickte im staubigen Boden der Oststraße nach etwas Essbarem. Zeit für das erste Frühstück, dachte sich Kunodoc.

„ Komm Frida. Ich geb dir was besseres.“


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Re: Die Wegscheider - Eine Reise ins Ungewisse

Ungelesener Beitragvon Die Wegscheider » Mittwoch 29. April 2015, 01:30


Am Tor zum Bockland


Eine ganze Meute Bilwisse, zwei Dutzend oder noch mehr, stand ihm in der dunkeln Nacht gegenüber und war bereit sich auf den mutigen Torwächter zu stürzen. Hob blickte verängstigt von einem zum anderen, zückte seine Keule und fuchtelte drohend damit herum. Es wirkte hilflos. Als wolle man mit einem Glas Wasser einen Waldbrand löschen.

„ Wir fressen es wenn es sich wehrt. Und wir fressen es wenn es sich nicht wehrt. Wir fressen es so oder so.“ zischte ihm einer der Bilwisse entgegen und die anderen stimmten in schallendes Gelächter ein.

„ Bleibt weg ihr gefräßigen Bösewichte. Ihr kriegt einer nach dem anderen meine Keule zu spüren wenn ihr näher kommt.“ sagte er mit kräftiger Stimme.

Mit dem Rücken stand er an dem großen Holztor welches den Weg ins Bockland freigab und er war wild entschlossen es zu verteidigen. Einer der Bilwisse trat einen Schritt auf ihn zu. Er war etwas größer als seine Artgenossen, aber genauso hässlich wie alle anderen. Mit seinen Augen fixierte er den kleinen Halbling. Langsam erhob er seinen Säbel, aus schwarzem Stahl gefertigt, und deutete damit auf den mutigen Büttel.

„ Holt ihn euch ihr Nichtsnutze.“ brüllte er und sofort stürzten sich zwei von den widerwärtigen Kreaturen auf Hob. Der Hobbit duckte sich unter dem ersten weg und ließ ihn ungebremst in das Tor laufen. Der zweite führte einige Stichversuche mit seinem Dolch aus, die von Hob allesamt pariert wurden. Aus dem Augenwinkel sah der tapfere Bockländer ein blitzendes Metall heransausen und zog im letzten Moment seine Keule hoch. Ein Dolch versenkte seinen schwarzen Stahl tief in das Eschenholz der Keule. Der Bilwiss der eben noch Bekanntschaft mit dem Holztor gemacht hatte, stand bereits wieder auf den Beinen und bäumte sich hinter Hob auf.
Er war umzingelt und seine Hoffnung irgendwie lebend aus dieser Geschichte rauszukommen schwand mit jeder Sekunde. Plötzlich hörte er ein lautes Poltern das näher zu kommen schien. Belagerungswaffen dachte er.

„ Beim Herr von Bockland. Sie haben Belagerungswaffen.“ murmelte er vor sich hin.

Der Bilwiss hinter ihm holte mit seinem Schild aus und ließ es auf den Kopf des Hobbits niedersausen. Ein lautes Krachen. Dann sackte der Hobbit in sich zusammen. Ein weiteres Krachen. Hob öffnete seine Augen zu Sehschlitzen. Sonnenstrahlen blendeten ihn und zwangen ihn, sie für einen Moment wieder zu schließen. Das Rumpeln und Poltern wurde immer lauter und er hatte das Gefühl es nicht nur zu hören sondern auch im ganzen Leib zu spüren. Wieder machte er den Versuch die Augen zu öffnen und er rechnete damit das sein letztes Stündlein geschlagen hatte.
Allmählich gewöhntee er sich an das helle Licht und er blickte sich hektisch um. Kein Bilwiss zu sehen. War es nicht eben noch Nacht gewesen? Dann krachte es schon wieder und er blickte auf. Er sah hinüber zur Brandyweinbrücke. Das große steinerne Bauwerk schien die Quelle des Lärms zu sein.
Hob saß mit dem Rücken ans Tor gelehnt und langsam wurde ihm klar das er nur einen furchtbaren Traum gehabt hatte und er nun keine Angst mehr vor den Bilwissen haben musste. Wie vom wilden Bogü gebissen schnellte er hoch und klopfte sich kurz den Staub vom Gesäß. Hoffentlich hatte das niemand gesehen, dachte er sich.

„Im Dienst schlafen. Hob Feldhüter, du wirst alt.“ sagte er zu sich und machte sich mit schnellen Schritten auf zur Brücke. Dann sah er seine vermeintliche Belagerungswaffe. Ein Wagen. Gezogen von zwei Ponys. Er rumpelte über den steinernen Weg und ab und an machte eins der Räder einen großen Satz und ließ den Wagen mit lautem Krachen wieder auf dem Steinweg aufschlagen.

„Katapulte sehen anders aus." murmelte er und ein erleichtertes schmunzeln machte sich breit. Das waren Wegscheider. Da war er sich sehr sicher. Solche Wagen kannte man nur von diesem eigenbrötlerischen Hobbits. Er konnte zwei männliche Gestalten auf dem Bock sitzen sehen. Ein weiterer hockte oben auf dem Wagen und klimperte auf einer Laute. Vom Lautenklang war jedoch nichts zu hören. Es wurde vom Rumpeln des Wagens übertönt.
Hob stellte sich, entschlossen die drei Männer anzuhalten, mitten auf den Weg, drückte seine Brust raus und streckte eine Hand nach vorne um seine Absicht deutlich zu machen. Wenige Augenblicke später verließ der Wagen die Brücke und der Lärm erstickte im staubigen Boden der Oststraße.
Dambil der den Büttel schon von weitem wahrgenommen hatte, nahm die Zügel auf und ließ die Ponys zum stehen kommen.

„ Was gibt es? Wir wollen nicht ins Bockland. Gibt keinen Grund uns anzuhalten.“ sagte Dambil genervt.

„ Beginnt man dort wo ihr herkommt ein Gespräch nicht mit einem freundlichen Gruß, der Herr? Und ob es einen Grund gibt euch anzuhalten entscheide ich. Hob Feldhüter, hiesiger Büttel und Torwächter von Bockland. Wohin geht die Reise und wie ist euer Name?“ sagte der Torwächter mit fester Stimme.

„Dambil ist mein Name. Und wir wollen nirgendwo hin. Wir sind Musikanten auf Reisen, ohne erklärtes Ziel. Im Wagen hinten sitzen noch zwei Frauen. Sonst ist da nichts von Interesse Herr Feldhüter.“ erwiderte Dambil der von Dondric mit einem skeptischen Blick bedacht wurde.

„ Heischt du jetzt eigentlich wirklisch Dambil? Isch verschteh das nischt.“ flüsterte der junge Hobbit und kratzte sich zur Abwechslung mal am Kopf.

„ Sei still“ sagte Dambil leise und trat dem jungen Hobbit gegen den Fuß.

„ Was gibt es da zu flüstern? Soso. Im Wagen sind zwei Frauen. Und was ist mit dem da oben?“ fragte er und deutete auf Marblo der mit seiner Laute beschäftigt war und kaum registrierte was sich weiter unten abspielte.

„ Lasst ihn besser klimpern. So lange er nicht den Mund aufmacht hat man noch den Eindruck es mit einem Hobbit zu tun zu haben." sagte Dambil zynisch und kicherte.
Hob runzelte die Stirn und betrachtete Marblo skeptisch.

„ Ein Hobbit..“ murmelte er „..als was sollte man ihn den sonst betrachten?“ fragte er, wieder an Dambil gerichtet.

„ Weiß nicht. Als Bilwiss vielleicht?“ erwiderte Dambil und lachte laut los. Hob zuckte zusammen bei dem Gedanken an einen Bilwiss und wendete sich ab. Mit Argusaugen inspizierte er den Wagen, das Fuhrwerk, die Ponys und letztlich das innere des Wagens. Er öffnete die Tür und blickte in zwei freundlich dreinblickende Frauengesichter. Reflexartig erwiderte er das freundliche Lächeln und machte eine leichte Verbeugung.

„ Meine Damen. Höchst erfreut mich vorstellen zu dürfen. Hob Feldhüter, Herr von Bock….ich meine Torwächter von Bockland und zuständiger Büttel in Neuburg.“ sagte er und zupfte sich verlegen an seiner Weste herum. Aurinja und Irida kicherten amüsiert.

„ Vielleicht werdet ihr ja noch der Herr von Bockland. So mutig wie ihr ausseht werdet ihr das ganz bestimmt.“ sagte Irida und zwinkerte dem errötenden Büttel zu.

„ Ne das glaub ich nicht, Irida. Ich denke er könnte sogar Bürgermeister vom Auenland werden. Er sieht viel netter aus als der alte Mehlkloß.“ fügte Aurinja hinzu.

Hob streckte stolz seine Brust raus und zupfte abermals seine Weste zu recht. Diese Frauen aus Wegscheid schienen von Männern was zu verstehen. Immerhin hatte er wirklich schon einmal mit dem Gedanken gespielt sich für die Wahl zum Bürgermeister aufzustellen. Dafür hätte er sogar das Bockland verlassen. Es konnte sicher nicht schaden einen guten Eindruck bei den Damen zu hinterlassen falls er seine Überlegung mal in die Tat umsetzen sollte.

„ Tatsächlich haben die Damen nicht ganz Unrecht. Sicher hätte ich das Zeug dazu, aber ich werde nun auch mal hier im Bockland gebraucht. Als Torwächter und Büttel trägt man große Verantwortung. Ich kann mich ja leider nicht teilen.“ gab Hob zu bedenken und lehnte sich posierend an den Türrahmen.

„ Das ist äußerst schade Herr Feldhüter. Aber solltet ihr euch doch überlegen zu kandidieren so sind euch unsere Stimmen sicher.“ sagte Irida mit einem zuckersüßen Schmunzeln.

„ Ist denn mit unserem Wagen alles in Ordnung, Herr Feldhüter? Oder weshalb habt ihr uns eigentlich angehalten?“ sagte Aurinja mit besorgter Miene.

„ Nein nein. Alles Bestens. Reine Routine. Ich hab gehört das eine Brandstifterin, eine Menschendame, im Auenland vermutet wird. Da kann man nicht vorsichtig genug sein.“ sagte Hob und fügte hinzu „ Ich will die Damen auch nicht länger aufhalten. Aber wenn ihr mal wieder hier vorbei kommt,könnt ihr auch gerne mal Rast im Bockland machen. Ach..noch eine Frage hätte ich allerdings. Kommt ihr aus Wegscheid?“

Aurinja und Irida blickten einander fragend an. Dann nickten beide dem Büttel zu.

„ Wir sind aus Wegscheid. Aber jetzt machen wir eine Reise. Wohin wissen wir noch nicht. Vielleicht nach...nach...Stadel...oder noch weiter weg.“ sagte Irida

Hob blickte die beiden Damen abwechselnd an. Dann salutierte er zackig und verbeugte sich anschließend so tief das man den Eindruck bekommen könnte er würde zum Purzelbaum ansetzen.

„ Wohin eure Reise auch geht, ich wünsche sichere Wege und stets warme Füße.“ sagte Hob mit einem Lächeln im Gesicht, welches auch sogleich von der Tür verdeckt wurde die er hinter sich zu zog. Er hüpfte mit einem Satz von dem Wagen und rief Dambil zu.

„ Ihr könnt weiterfahren. Gute Reise. Und passt auf der Oststraße auf. Abseits der Wege lauern Gefahren. Und solltet ihr in Bree Halt machen, müsst ihr erst recht aufpassen. Ich hab dort einen Vetter, was der so erzählt. Und wenn ihr....tänzelndes.....Diebe....“

Die letzten Worte wurden vom rollenden Wagen verschluckt. Eine Weile stand Hob einfach nur da und blickte dem Gespann hinterher.

„Hübsche Dinger. Und so freundlich.“
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